Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Steinzeug, Steingut usw.

Vollständiges Verzeichnis der auf älterem und neuerem Porzellan, Fayence, Steingut usw. befindlichen Marken

von Dr. J. G. Th. Graesse und E. Jaennicke

Vollständig überarbeitet, vermehrt und mit wissenschaftlichen Belgen, Erläuterungen und Registern ausgestattet von
Professor Dr. E. Zimmermann (Direktor der Porzellansammlung in Dresden)
20. Auflage (1964)

Aktuelle Anmerkungen zum Buch
Mithilfe gesucht: Einträge zu Eisenberger Porzellanfabriken und -marken anderer Ausgaben dieses Werkes (und auch anderer Nachschlagewerke) gesucht. Scan-Format: schwarz-weiß, 1200 besser 2400 dpi, hoher Detailierungsgrad, PNG oder TIF.
Obwohl seit der letzten Porzellanfabrikgründung in Eisenberg 63 Jahre vergangen waren, galten die Eisenberger Porzellanfabriken weitgehend als nicht erwähnenswert und finden daher mit Ausnahme der Porzellanfabrik Reinecke, deren Firmenvorläufer im Jahre 1796 gegründet worden war, keinen Eingang in das Markenverzeichnis. Dies führt verständlicherweise zu mehreren Missverständnissen beim Leser, da eine saubere Abgrenzung, welche Firmen würdig genug waren, um Eingang in das Markenverzeichnis zu finden, nicht erkennbar ist. In jedem Fall ist es der falsche Weg, die als unbedeutend wahrgenommenen Firmen auszugrenzen und damit die Varianz an Marken in einem verkehrten Licht erscheinen zu lassen.
Ob in der aktuellen Ausgabe verschiedene Mängel, sowohl am Grundkonzept einschließlich geschichtlich genauer Regionsbenamung als auch bei der Markenabbildung sowie der Jahresangaben, beseitigt sind, entzieht sich mangels vorliegendem Exemplar derzeit der Erkenntnis.
Insgesamt sind die Angaben über Eisenberg im Buch (von 1964 und damit wahrscheinlich in den Ausgaben davor) praktisch unbrauchbar. Durch die vorhandene Darstellung könnte die/der Lesende sogar annehmen, dass die Porzellanmarke »gekreuzten Pfeile« ein Täuschungsversuch im Sinne der Nachahmung der Porzellanmarke der Meissener Porzellanmanufaktur durch die Porzellanfabrik Reinecke darstellt.

Deutsches Porzellan — German Porcelain — Porcelaine Allemande

Seite: 225 + 226

Eisenberg

225: [#1] - [#2] + 226: Zeile 2 Marke 3 (Reinecke)
Markenabbildung E. (handgemalt) auf der Seite 225, #1 Markenabbildung E. (handgemalt) auf der Seite 225, #2 Markenabbildung P R M E im Diagonalkreuz auf der Seite 226, Eisenberg

Reinecke (für 3. Marke ausgewiesen).
Anmerkung:
[#1] und [#2], also ein »E«, wurden bis etwa 1869 in grün oder blau und vielleicht sogar auch in violett und braun als Herstellerkennzeichen handgemalt. Weitere E-Markenvarianten mit Eisenbergbezug sind bekant.
Beginnjahr für [#3] unklar, bis 1926 unter der Glasur gestempelt (die Buchstaben stehen für: Porzellanfabrik Reinecke Mühlberg Eisenberg).
[#4] ab 1926 meist in grün unter oder auf Glasur gestempelt.
Seite: 226

19. - 20. Jahrhundert
Eisenberg

Seite 226: Zeile 2, Marke 1 + 2
Markenabbildung gekröte Schildmarke mit den drei Türmen, auf der Seite 226 Markenabbildung gekreuzte Pfeile, rechtwinkelig und nach unten zeigend, auf der Seite 226
Anmerkung:
Die linke Marke - gekröntes Schild mit den drei Türmen - ist die Steingutmarke von Geyer, Koerbitz & Co.
Gekennzeichnet wurde Kalk-Porzellan immer mit der handgemalten Marke von Kalk - gekreuzte Pfeile - ab dem Jahr 1900, also 20. Jahrhundert, in Eisenberg und unklar ist bislang, ob zuvor in Kalk bei Köln von der Porzellanfabrik G. A. Seifert handgemalte gekreuzte Pfeile zur Kennzeichnung verwendet worden waren. Die abgebildete schematische Marke wurde niemals verwendet und eine gestempelte Marke gekreuzter Pfeile ist erst ab etwa 1925 nachweisbar.

Quelle

Dr. J. G. Th. Graesse und E. Jaennicke (1964): Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Steinzeug, Steingut usw. Umfassendes Verzeichnis der auf älterem und neuerem Porzellan, Fayence, Steingut usw. befindlichen Marken. Seiten 225, 226. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig
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