Thüringer Porzellanfabriken und ihre Erzeugnisse

Seite: 64, 68 - 69, 71

Unter den ostthüringischen Porzellanmanufakturen in Altthüringer Zeit sind die in Gera, Eisenberg und Pößneck hervorzuheben.
Abbildung auf der Seite 68-69
Eisenberg, 1. Hälfte 19. Jahrundert                              2. Hälfte 19. Jahrhundert / 20. Jahrundert

Für EISENBERG hatte man sich schon 1756 und 1790 um die Konzession für eine Porzellanfabrik bemüht, doch erst 1796 hatte Heinrich Ernst Mühlberg, wiederum Porzellanmaler aus Roschütz, Erfolg. Dem Geschmak der Zeit folgend wurden im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert, wie auch in Gera und Pößneck, zylindrische Formen mit teilweise noch geschwungenen Henkeln und Schnauzen bevorzugt. Als Dekor verwendete man gern eine farbenfrohe, wenn auch etwas derbe Blumen-, Blaublümchen-, Purpur- und Schwarzlotmalerei. Die Bordüren sind vielfach aus stilisierten, pfeilartig gereihten Blättchen und Blüten gebildet worden, ein Erkenungsmerkmal für die älteren ostthüringischen Erzeugnissen. 1865 übernahm die Fabrik Friedrich August Reinecke, ein Nachkomme, Paul Reinecke, vereinigte sie 1960 mit der 1867 gegründeten Porzellanfabrik Wilhelm Jäger in Eisenberg. Heut ist sie wieder Fertigungsstätte des bekannten wie beliebten kobaltblauen Strohhalmdekors.
Abbildung auf der Seite 68
Teekanne und Zuckerdose (ohne Deckel),
mit bunten Blumenbukens
und Streublümchen;
Eisenberg, nach 1800;
Besitz: Thüringer Museum Eisenach


Zwei Henkeltassen,
in den hochovalen, goldgerahmten Medaillons
Bildnisse in Fototechnik;
reiche Vergoldung;
Eisenberg, Ende 19. Jh.;
Besitz: Museum auf der Leuchtenburg bei Kahla
Abbildung auf der Seite 69

Quelle:
Scherf, Helmut (1992): Thüringer Porzellan • Geschichte, Fabriken und Erzeugnisse. Seiten 64, 68-69, 71;

Rechtschreibung und Gammatik wurden aus dem Original 1:1 übernommen.

 
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