Hintergrund • 1935 - 1945 • Deutsche Sprengchemie • Kantinenporzellan
Firmengeschichtliches
Gegründet wurde die Deutsche Sprengchemie AG, Berlin, im Jahr 1934. Ziel war die Ressourcenbündelung zur deutlichen Produktionssteigerung von Zündmitteln und Explosivstoffen. Die Fabrikstandorte wurden bewusst ländlich gewählt und galten als geheim. An den meisten Standorten wurde auch nach Beginn der Produktivphase an Erweiterungen gebaut um die Kriegsmaschinerie beliefern zu können. Ab 1942 wurden vermehrt Konzentrationslagerinsassen zur Zwangsarbeit genötigt.
Bis 1945 produzierten neun Werke im Reichsgebiet [Reichsgau, Ort, Jahr des Produktionsbeginns (Deckname)]:
Bis 1945 produzierten neun Werke im Reichsgebiet [Reichsgau, Ort, Jahr des Produktionsbeginns (Deckname)]:
- Halle-Merseburg, Moschwig, 1937 (Buche).
- Magdeburg-Anhalt, Klietz, 1936 (Bismark).
- Mark Brandenburg, Dannenwalde 1938 (Eiche).
- Mark Brandenburg, Dreetz, 1942 (Aue).
- Mark Brandenburg, Forst/Scheuno, 1941 (Wald).
- Mark Brandenburg, Oderberg, 1939 (Damm).
- München-Oberbayern, Geretsried, 1939 (Tal).
- München-Oberbayern, Kraiburg, 1940 (Fichte).
- Pommern, Torgelow, 1939 (See).
Kantinenporzellan
Soweit bisher erkennbar wurde ganz normales (dickwandiges) Kantinengeschirr verwendet und auch Geschirr der DAF - firmenspezifisch gekennzeichnet beispielsweise
- sichtseitig vignetiert mit »DEUTSCHE SPRENGCHEMIE«,
- zweizeilig, bogenförmig und in grauen/blaugrauen Buchstaben ausgeführt 👁 . Auch Teile mit zusätzlichen gelben Streifen sind bekannt;
- einzeilig, waagerecht und in blauen Buchstaben ausgeführt;
- unterseitig zur Porzellanmarke (und DAF-Symbol) in Frakturschrift und rot: Deutſche Spreng-Chemie G.m.b.H. Werk Dreetz.
Bilder
Portionskanne B0, ungemarkt
Bekannte Porzellanmarken
Die obige Kanne trägt keine Porzellanmarke; vorhanden ist ein Blindstempel B0.
Aufgrund der verschiedenen Standorte ist davon auszugehen, dass verschiedene Hersteller von DAF-Geschirr geliefert haben.
Bekannt sind Krister (Waldenburg), Rosenthal (Selb), Hutschenreuther (Selb).
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Bekannt sind Krister (Waldenburg), Rosenthal (Selb), Hutschenreuther (Selb).
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