Hintergrund • Sammeln ↬ Sucht, Leidenschaft, Wut oder Bedürfnis?
»Ab drei Teile is' es 'ne Sammlung.« Wie jede Leidenschaft ist auch das Porzellanfieber (la maladie de porcelaine) vielfach Leiden schaffend. Wenn auf dem Trödelmarkt vor den Augen ein begehrtes Stück über den Tisch geht, weil man zu spät dran war, wenn ein Teil zerbricht oder wenn man bei eBay-und-Co zu wenig geboten hatte ... oder wenn sich eine Lücke in der Porzellansammlung einfach nicht schließen lässt. Das Reizvolle am Sammeln ist das Zusammentragen weit verstreuter Stücke, das Jagen. Aber auch die mahnenden Worte von Wilhelm Busch dürfen hier zum Nachdenken anregen; aus Die Haarbeutel (1878), Einleitung: »Mein lieber Sohn, du tust mir leid, dir mangelt an Enthaltsamkeit. Enthaltsamkeit ist das Vergnügen, an Sachen, welche wir nicht kriegen. Drum lebe mäßig, denke klug, wer nichts gebraucht, der hat genug.«
Das Objekt der Begierde
Wild drauf los zu sammeln ist nicht nur eine Platzfrage sondern auch eine Finanzierungsfrage.
Damit das Sammeln Freude bereitet ist eine klare Linie längs oder quer einer definierten Dimension in der Sammlung hilfreich. Dies kann sein:
• Stil-Typ (Klassizissmus, Barockisierung, gezackt und getreppt, konisch, Bauhaus),
• zeitliche Epoche (Biedermeier, Gründerzeit, Jugendstil, Art-Deco, Moderne ...),
• Materialart (Feyence, Tonkeramik, Majolica, Porzellan, Knochenporzellan, Bisquitporzellan ...),
• Nutzungsart bezogen (Aschenbecher, Barttassen, Deckeldosen, Eierbecher, Eierservice, Figuren, Gewürz-/Vorratsdosen, Kaffeekannen, Kakaokannen, Kantinengeschirr, Kerzenhalter, Krüge, Küchengarnituren, Medaillen, Menagen, Milchkännchen, Pfeifenköpfe, Plaketten, Salz-/Pfefferstreuer, Sammeltassen/-gedecke, Schalen, Schwedenholzständer, Teekannen, Terrinen, Vasen, Toilettengeschirre, Zuckerdosen, ...),
• Gestaltungsbezogen (Andenken, Foto, Kindergeschirr, Kindermotive, Ortsansichten, Rosen, Sprüche, Streublümchen, Werbung, Indischblau, Zwiebelmuster oder andere Blaudekore ...)
• Herstellungsart (handgemacht, Anfänge der Industriealisierung ...),
• regionaler Bezug (DDR, Thüringen, Eisenberg, Kalk ...),
• Hersteller (Bremer & Schmidt, Kalk, Jäger, Mehlhorn, Mühlenfeld, Reinecke, Schulz, Schmeisser, Grunert ... oder eine/mehrere der anderen gut 1500 deutschen oder nicht gezählten sonstigen Porzellanherstellern/-dekorateuren).
oder aber:
• einfach alles, was gefällt.
Damit das Sammeln Freude bereitet ist eine klare Linie längs oder quer einer definierten Dimension in der Sammlung hilfreich. Dies kann sein:
• Stil-Typ (Klassizissmus, Barockisierung, gezackt und getreppt, konisch, Bauhaus),
• zeitliche Epoche (Biedermeier, Gründerzeit, Jugendstil, Art-Deco, Moderne ...),
• Materialart (Feyence, Tonkeramik, Majolica, Porzellan, Knochenporzellan, Bisquitporzellan ...),
• Nutzungsart bezogen (Aschenbecher, Barttassen, Deckeldosen, Eierbecher, Eierservice, Figuren, Gewürz-/Vorratsdosen, Kaffeekannen, Kakaokannen, Kantinengeschirr, Kerzenhalter, Krüge, Küchengarnituren, Medaillen, Menagen, Milchkännchen, Pfeifenköpfe, Plaketten, Salz-/Pfefferstreuer, Sammeltassen/-gedecke, Schalen, Schwedenholzständer, Teekannen, Terrinen, Vasen, Toilettengeschirre, Zuckerdosen, ...),
• Gestaltungsbezogen (Andenken, Foto, Kindergeschirr, Kindermotive, Ortsansichten, Rosen, Sprüche, Streublümchen, Werbung, Indischblau, Zwiebelmuster oder andere Blaudekore ...)
• Herstellungsart (handgemacht, Anfänge der Industriealisierung ...),
• regionaler Bezug (DDR, Thüringen, Eisenberg, Kalk ...),
• Hersteller (Bremer & Schmidt, Kalk, Jäger, Mehlhorn, Mühlenfeld, Reinecke, Schulz, Schmeisser, Grunert ... oder eine/mehrere der anderen gut 1500 deutschen oder nicht gezählten sonstigen Porzellanherstellern/-dekorateuren).
oder aber:
• einfach alles, was gefällt.
Zitate aus: Die Sammlung - la collection
Die Blechspielzeuge (2006): „Ein Sammler - wie ich einen Sammler definieren würde? Ich glaube, dass ein Sammler schon besessen ist. Wenn er mit einer Sammlung beginnt, muss er ständig daran denken und überall herumstöbern. Manchmal träumt er davon, Dinge zu entdecken.“ (0:39 ff) „Im Grunde ist der Sammler nicht Meister seiner Sammlung, wohl eher der Magier. Er ist es, der einem neu entdeckten Objekt das Recht einräumt, in seiner Sammlung mitzuwirken, einen Platz zu bekommen. Doch egal was er sammelt, immer steht es in Bezug zu etwas seinem Leben, dass ihn nachhaltig geprägt hat oder es entspricht einem plötzlichen Gefühl der Ergriffenheit. Zum Beispiel, wenn er ein ... wieder findet, das er als Kind besessen hat. Man sagt, kein Sammler ist wie der andere. Doch einen gemeinsamen Charakterzug entdeckt man bei allen: Die ewige Suche nach dem Heiligen Gral, dem fehlenden Stück.“ (7:39 ff)
Das Bügeleisen (2006): „Bei einer so umfangreichen Sammlung kann man schnell mal den Überblick verlieren. Doch ein wahrer Sammler weiß immer ganz genau, wo welches Exponat seiner Sammlung steht. Akribische Ordnung beim Sammeln und Kaufen ist die Lösung um den Überblick selbst über eine so große Sammlung zu behalten. ... Es genügt eben nicht eine Ordnung zu haben, man muss sie auch kennen. Was, wenn zwar alles an seinem Platz ist, aber keiner weiß wo? Insbesondere Sammlungen die zu groß sind, als dass man sie mit einem Blick überschauen könnte, braucht man Hilfsmittel um zu finden, was man sehen möchte.“ (3:35 ff) „Die Leidenschaft ist, grade wenn man selber sammelt und erwirbt ein schönes Stück und man freut sich daran. Wenn ich zum Beispiel eine Sammlung erben würde, hätte ich bestimmt nicht so viel Freude daran, als wenn ich jedes Teil selber irgendwo her habe und mich darüber freu! Guck mal wie schön das wieder ist. Das ist für mich der Sinn und die Freude am Sammeln.“ (6:35 ff)
Die poetische Sammlung (2006): „Während der letzten 4 Millionen Jahre hat sich die Menschheit vom Jagen und Sammeln ernährt. Das Jagen ist sicherlich die spektakulärere Aktivität, während man das Sammeln eher als eine Konsequenz der menschlichen Weltoffenheit ansehen kann. Wer sammelt errichtet sich einen Schutzwall gegen eine allzu unvorhersehbare Welt und in dem er dieser gezielt Objekte entnimmt und unter seine Kontrolle bringt, wird es ihm leichter in dieser unabhängig zu bestehen.“ (0:11 ff) „Einen Bedeutungsaspekt haben Sammlungen freilich nur für die, die sie zusammengetragen oder die gelernt haben mit ihnen umzugehen. Zugleich fördert das Sammeln auch die Sinnlichkeit, den Blick fürs Detail und ein Gefühl für die Vergangenheit. Aufbewahrtes wird dem Vergessen oder Vergehen entrissen; man nennt dies Konservieren. Konservierte Dinge bleiben nicht nur über längere Zeit brauchbar, sie verweisen auch, je länger sie halten, desto tiefer in die Vergangenheit. Es knüpfen sich ja an sie Erinnerungen und Erzählungen über ihren ursprünglichen Kontext aus dem sie entnommen wurden, sowie über die näheren Umstände ihres eingesammelt Werdens. Sammlungen sind also materialisierte Gedächtnisse.“ (3:33 ff)
Elvis (2006): „Äh, ich reg' mich dann immer wieder über die Leute auf, die der Meinung sind, wir haben viel Geld und jetzt geh' ich einfach mal hin und leg' 100 Tausend Euro auf den Tisch und für 100 Tausend Euro kauf ich mir direkt den kompletten Grundstock auf. Das ist kein Sammler, das ist keine Leidenschaft die dahinter steckt. Die Leidenschaft ist wirklich, loszurennen und wie es eben am Anfang unserer Sammlung war, über die Trödelmärkte zu rennen und zu gucken, dass man die einzelnen Teile irgendwo bekommt. Und die dann wirklich auch zu sammeln. Wie der Name schon sagt, sammeln - Sammlung. Ja, und alles andere, wenn ich die Sammlung dann kauf, hab ich eine Kaufung aber keine Sammlung.“ (6:11 ff)
Wandvasen (2006): „Wenn man also ein Stück hat und nicht behauptet ich brauch kein zweites, weil ich eins schon habe, dann wird es kritisch. Hat man drei, dann würde ich sagen, könnte eine Sammlung anfangen. ... Es kann im Irrsinn enden.“ (1:14 ff) „Ich bin eine Jägerin ;-) absolut bin ich eine Jägerin, ich bin auch ungeheuer aufgeregt, ich bin sehr - ich bin ja auch - äh - ein sehr emotionaler Mensch - ich kann mich furchtbar aufregen dann - aber freudig aufregen - eine freudige Erregung - vor allem dann wenn ich was erwische - also ich bin eine Jägerin.“ (4:44 ff) „Wenn ich etwas nicht finde, bin ich nicht enttäuscht. Wenn ich etwas finde, entdecke und kann es nicht kaufen oder nicht bekommen oder bin zu spät dran, bin ich ungeheuer enttäuscht, bin ich sauer. Tja und dann geh ich nächste Woche wieder los auf den nächsten Flohmarkt.“ (5:55 ff)
Das Bügeleisen (2006): „Bei einer so umfangreichen Sammlung kann man schnell mal den Überblick verlieren. Doch ein wahrer Sammler weiß immer ganz genau, wo welches Exponat seiner Sammlung steht. Akribische Ordnung beim Sammeln und Kaufen ist die Lösung um den Überblick selbst über eine so große Sammlung zu behalten. ... Es genügt eben nicht eine Ordnung zu haben, man muss sie auch kennen. Was, wenn zwar alles an seinem Platz ist, aber keiner weiß wo? Insbesondere Sammlungen die zu groß sind, als dass man sie mit einem Blick überschauen könnte, braucht man Hilfsmittel um zu finden, was man sehen möchte.“ (3:35 ff) „Die Leidenschaft ist, grade wenn man selber sammelt und erwirbt ein schönes Stück und man freut sich daran. Wenn ich zum Beispiel eine Sammlung erben würde, hätte ich bestimmt nicht so viel Freude daran, als wenn ich jedes Teil selber irgendwo her habe und mich darüber freu! Guck mal wie schön das wieder ist. Das ist für mich der Sinn und die Freude am Sammeln.“ (6:35 ff)
Die poetische Sammlung (2006): „Während der letzten 4 Millionen Jahre hat sich die Menschheit vom Jagen und Sammeln ernährt. Das Jagen ist sicherlich die spektakulärere Aktivität, während man das Sammeln eher als eine Konsequenz der menschlichen Weltoffenheit ansehen kann. Wer sammelt errichtet sich einen Schutzwall gegen eine allzu unvorhersehbare Welt und in dem er dieser gezielt Objekte entnimmt und unter seine Kontrolle bringt, wird es ihm leichter in dieser unabhängig zu bestehen.“ (0:11 ff) „Einen Bedeutungsaspekt haben Sammlungen freilich nur für die, die sie zusammengetragen oder die gelernt haben mit ihnen umzugehen. Zugleich fördert das Sammeln auch die Sinnlichkeit, den Blick fürs Detail und ein Gefühl für die Vergangenheit. Aufbewahrtes wird dem Vergessen oder Vergehen entrissen; man nennt dies Konservieren. Konservierte Dinge bleiben nicht nur über längere Zeit brauchbar, sie verweisen auch, je länger sie halten, desto tiefer in die Vergangenheit. Es knüpfen sich ja an sie Erinnerungen und Erzählungen über ihren ursprünglichen Kontext aus dem sie entnommen wurden, sowie über die näheren Umstände ihres eingesammelt Werdens. Sammlungen sind also materialisierte Gedächtnisse.“ (3:33 ff)
Elvis (2006): „Äh, ich reg' mich dann immer wieder über die Leute auf, die der Meinung sind, wir haben viel Geld und jetzt geh' ich einfach mal hin und leg' 100 Tausend Euro auf den Tisch und für 100 Tausend Euro kauf ich mir direkt den kompletten Grundstock auf. Das ist kein Sammler, das ist keine Leidenschaft die dahinter steckt. Die Leidenschaft ist wirklich, loszurennen und wie es eben am Anfang unserer Sammlung war, über die Trödelmärkte zu rennen und zu gucken, dass man die einzelnen Teile irgendwo bekommt. Und die dann wirklich auch zu sammeln. Wie der Name schon sagt, sammeln - Sammlung. Ja, und alles andere, wenn ich die Sammlung dann kauf, hab ich eine Kaufung aber keine Sammlung.“ (6:11 ff)
Wandvasen (2006): „Wenn man also ein Stück hat und nicht behauptet ich brauch kein zweites, weil ich eins schon habe, dann wird es kritisch. Hat man drei, dann würde ich sagen, könnte eine Sammlung anfangen. ... Es kann im Irrsinn enden.“ (1:14 ff) „Ich bin eine Jägerin ;-) absolut bin ich eine Jägerin, ich bin auch ungeheuer aufgeregt, ich bin sehr - ich bin ja auch - äh - ein sehr emotionaler Mensch - ich kann mich furchtbar aufregen dann - aber freudig aufregen - eine freudige Erregung - vor allem dann wenn ich was erwische - also ich bin eine Jägerin.“ (4:44 ff) „Wenn ich etwas nicht finde, bin ich nicht enttäuscht. Wenn ich etwas finde, entdecke und kann es nicht kaufen oder nicht bekommen oder bin zu spät dran, bin ich ungeheuer enttäuscht, bin ich sauer. Tja und dann geh ich nächste Woche wieder los auf den nächsten Flohmarkt.“ (5:55 ff)