So manches Gipsrelief ist unter den geschickten Händen Albrecht Ehlerts in seinem Atelier entstanden. (Foto: Vw/Etzier).
Es war vor fünf Jahren, als ein Handwerker am Haus Otto-Nuschke-Straße 16 vorbeiging und bemerkte, wie Albrecht Ehlert im alten Waschhaus neue Fenster einsetzte. „Du richtest dir wohl eine Werkstatt ein!“, rief er ihm scherzhaft zu und ahnte nicht, daß er damit eine Idee geboren hatte.
Heute präsentiert sich das ehemalige Waschhaus als Atelier. Nicht einfach zu finden. Die Treppen hinab durch den Keller, bis endlich ein Licht darauf hindeutet, daß jemand am Werk ist. Die Wände sind geschmückt mit Reliefarbeiten aus Gips. Grimmig schaut die Teufelsmaske von Michelangelo herab. Dies ist eine seiner ersten kleinen Kunstwerke, fast 50 Jahre alt. Auch Porzellanplaketten gehören zum Repertoire. Darunter Erinnerungsplaketten an den 60. Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution und an 700 Jahre Eisenberg.
Albrecht Ehlert war nicht immer schon Künstler. Fünf Jahrzehnte war er als Porzelliner tätig. Über diesen Beruf lernte er das Modellieren kennen und lieben. Auf einer Fachschule wurde er damit vertraut gemacht. Dort lernte er auch Schriften zu skizzieren, so daß vielfach auf seinen Produkten sauber ausgeführte Frakturbuchstaben zu erkennen sind.
Aber auch schon vorher war der begabte Albrecht Ehlert künstlerisch aktiv, und zwar mit dem Zeichenstift. Die Porträtmalerei hatte es ihm damals angetan. Gern erinnert er sich auch an den Mal- und Zeichenzirkel, wo er gemeinsam mit dem Maler Kurt Bauer viele Jahre den Pinsel schwang. Eine lange Freundschaft verbindet ihn mit ihm, haben doch beide ähnliche künstlerische Auffassungen, welche auf einer starken Verbundenheit mit unserer sozialistischen Heimat basieren.
So versucht Albrecht Ehlert diese Motive in Gips darzustellen. Vor allem das Rathaus und der Schloßgarten von Eisenberg sind häufig gefragt, so daß unser Modellierer alle Hände voll zu tun hat. Schließlich beliefert er das Kunstgewerbe. Ein geschmackvoller Teller ist zur Zeit besonders begehrt.
Es beginnt stets mit dem Vorzeichnen. Dann ritzt Albrecht Ehlert die Umrisse in Knetmasse, worauf das Modell hergestellt wird. Schließlich kann damit der Gipsabdruck gewonnen werden. Nun kommt aber das Schwierigste, um den Feinheiten gerecht zu werden. Da wird äußerstes Fingerspitzengefühl verlangt. Jede Linie, jeder Schatten muß plastisch wirksam werden. Um so größer seine Freude, wenn er wieder ein Relief fertiggestellt hat.