Stadt Eisenberg • Vereine • Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten (1924 - 1935)

Geschichtliches

Rückseite des Porzellanbuttons von 1934
»Ortsgruppe Eisenberg in Thür.«
Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten wurde am 25. Dezember 1918 in Magdeburg vom Reserveoffizier Franz Seldte gegründet. Der paramilitärische Wehrverband vereinigte einen Teil der ehemaligen Soldaten, insbesondere jene, die mit dem Ergebnis des I. Weltkriegs sehr unzufrieden waren: dem Ausgang des Krieges, dem Versailler Vertrag, der Weimarer Republik.
Das gewählte Vereinssymbol ›Stahlhelm‹ steht dabei in direkter Verbindung mit der 1916 eingeführten Kopfbedeckung für die Frontsoldaten und versinnbildlicht Härte und Opferbereitschaft. Der Vereinsleitspruch des Bundes verdeutlich dies: Durch Kampf geadeltes, in Kameradſchaft geheiligtes, durch Leiden gehärtetes, blutsmäßig verbundenes, wehrhaftes, freiwillig gehorſames Deutſchtum. Das iſt der Stahlhelm.
Die anfänglich dargestellte Überparteilichkeit wich bald, als der Verband den bewaffneten Saalschutz der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) übernahm. Auch die Ziele offenbarten ab 1928 dies überdeutlich. So wurde eine antidemokratische Regierungsform (kaisernah, autokratisch, antiparlamentarischer Ständestaat) favorisierte, die Notwendigkeit des Revanchekriegs beteuert, sowie die Schaffung eines völkisch-großdeutschen Reiches mit Erweiterung des Lebensraums im Osten, und auch antisemitische, antisozialistische und rassistische Forderungen aufgestellt. Ab 1924 wurden auch interessierte Jugendliche und ältere Männer ohne Fronterfahrung aufgenommen und an der Waffe ausgebildet.
Da der Bund in direkter Konkurrenz zur SA, dem Wehrbund der NSDAP, stand und sehr ähnliche Ziele verfolgte, wurde nach Hitlers Machtergreifung 1933 eine Eingliederung aller wehrfähigen Mitglieder in die SA forciert. Die verbliebenen, noch Seldte unterstehenden, überwiegend älteren Mitglieder wurden mit Verfügung von Hindenburg und Hitler vom 28. März 1934 im Verband »Nationalsozialistischer Deutscher Frontkämpferbund (Stahlhelm)« zusammengefasst.
Am 7.11.1935 wurde der Verband schließlich durch Führererlass verboten.

Eisenberger Porzellane des Stahlhelm-Bundes

In Eisenberg wurde erst 1924 eine Ortgruppe gegründet; genauere Daten sind nicht verfügbar. Zur Ortsgruppe, insbesondere der Größe, ist praktisch nichts mehr bekannt. Verschiedene Andenkenstücke, insbesondere zu Treffen der Mitglieder sind bis heute erhalten.
Von 1931 existiert beispielsweise ein Ortsgruppen-Anstecker aus Zinn (oder ähnlichem Material ?) zum Gautagtreffen in Saale/Thüringen in den Tagen 12. und 13. September.
Andenkenporzellane zum Stahlhelm-Bund mit Bezug Eisenberg sind auch erhalten geblieben:
  • Ein Porzellanbutton von 1934 zur 10. Jährung ist eines der wenigen Belege aus Porzellan der damaligen Zeit; der Hersteller ist leider nicht bekannt.
  • Weiter gibt auch noch einen geschmacksmustergeschützten Aschenbecher mit ausgeformten Stahlhelm-Motiv und Beschriftung »FRONT HEIL« und eingepressten »N.S. STAHLHELM D.F.B.«, hergestellt von der Eisenberger Porzellanfabrik Wilhelm Jäger von 1934.
 

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Quellennachweis/Zitation

Quelle

Porzellanbutton von 1934: Eigenes Archiv.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Stahlhelm,_Bund_der_Frontsoldaten Bitte beachten: Keine Haftung für Inhalte fremder Internetseiten
 

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by Günther Schleu
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