Porzellanfabrik Wilhelm Jäger in Eisenberg/Thüringen
• Form: Neukonisch oder zylindrisch
• Dekor: »Gruß aus Kiautschau - zum Sommerfest« (Frakturschrift in gold und Goldrand)

Herkunft des Geschirrs - noch offen

Welches Sommerfest hier gemeint ist und wo jenes „Kiautschau“ steht, lässt sich anhand des Geschirrs leider nicht erklären. Grundsätzlich gibt es verschiedene Gasthäuser, die um das Jahr 1900 den Namen „Kiautschau“ erhielten. Auch eine Arbeitersiedlung in Worms - und der 1904 in Chemnitz gegründete Kleingartenverein - heute KGV Am Wiesenquell - wurden so genannt.
 
Grußkarte um 1900: Gasthof Kiautschau an der Bahnstation Remse bei KleinbernsdorfDa die meisten Geschirrteile im Raum um Chemnitz auftauchen ist entweder der Kleingartenverein oder - wahrscheinlicher - das Gasthaus Kiautschau (mit Tanzsaal, Fremdenzimmern und Wohnungen) an der (Bahn-)Station Remse westlich von Kleinbernsdorf, nördlich von Glaucha in Sachsen, der Herkunftsort, zumal dort alljährlich ein Sommerfest in großem Stil gefeiert wurde. Das Gasthaus wurde in den 1960er Jahren geschlossen.
 
Hintergrund: Der Name ist entlehnt dem deutschen Kolonialisierungsstreben zwischen 1897 und 1913 in Kiautschou/China - dem Gebiet um Quingdao bzw. Tsingtao, an der Küste in der Provinz Shandong - welches insgesamt wenig erfolgreich verlief und mit der japanische Invasion 1914 endeten.
 
Eine direkte Zuordnung derartigen Porzellans zur ehemaligen Kolonie ist grundverkehrt. Vielmehr handelt es sich um einen Irrtum oder eine beabsichtigte, jedoch unzulässige Aufwertung bei Verkaufsabsicht.

Zum Geschirr selbst

An Geschirrformen wurden die Gebrauchsgeschirrformen »Neukonisch« und »Zylindrisch« verwendet.
Die neukonische Milchkännchenform ist 78 mm hoch und 98 mm breit (Fuß-Durchmesser ist 65 mm) und wiegt 143 g. Bei der Füllmenge von VOLUMEN ml handelt es sich um ein Kännchen im mittelgroßen Bereich.
Die zylindrische Tasse ist HOCH cm hoch und BREIT cm breit und wiegt etwa WIEGT g. Bei der Füllmenge von VOLUMEN ml entspricht einer Kaffeetasse normaler Größe.
Die Beschriftung wurde mit Glanzgoldfarbe und per Hand in Frakturschrift kaligraphiert.
Gruß aus Kiautſchau
zum Sommerfeſt
 
 
Weitere Serviceteile - Untertasse, Zuckerdose und Kaffeekanne - sind derzeit nicht gesichtet.
 

Bilder des Geschirrs

 

Bekannte Porzellanmarken

Die grüne und unter der Glasur liegende, gestempelte Porzellanmarke wurde zwischen 1928 und 1940 verwendet. Ob es auch ungemarktes Geschirr gibt, ist nicht bekannt.

 

Dekorationsbeispiele / Inhaltsverzeichnis (Sitemap)

 




Bilder / Ansichtskarten der Gaststätte


 

Zitation

 
 
 
©  2021  – 
by Günther Schleu
Zuletzt aktualisiert:
Hier abgebildete Geschirrteile und Firmen­unterlagen stehen derzeit nicht zum Verkauf oder Tausch.