Porzellanfabrik Kalk
Seite: 61 - 64
Kalk
_Koelner-Porzellan,-Fayence-und-Steingut-im-18-und-19-Jahrhundert_Heft-11_Seite48.png)
Kaffeekanne
Kalk, Köln, vor 1900
Marke: Gemalte blaue Pfeilmarke
Porzellan; handgemaltes blaues Strohblumen-Dekor; Höhe: 23,5 cm
Kölnisches Stadtmuseum KSM 1989/965 a
Kalk, Köln, vor 1900
Marke: Gemalte blaue Pfeilmarke
Porzellan; handgemaltes blaues Strohblumen-Dekor; Höhe: 23,5 cm
Kölnisches Stadtmuseum KSM 1989/965 a
Anmerkung: Das Modell der nebenstehenden Kanne war 1907 Gegenstand eines Rechtsstreits zwischen der Aktiengesellschaft »Aluminia« als Eigentümerin der königlichen Porzellanfabrik (DK) und der Porzellanfabrik »Kalk« G.m.b.H. in Eisenberg (S.-A.), in wie weit hier das Künstlerschutzrecht durch Nachahmung verletzt ist und wurde demnach von Professor Arnold Krog um 1905 entworfen. Die im Buch vorgenommene Altersdatierungsangabe entspricht somit der Einschätzung zur Form durch den/die Autor/en, jedoch nicht einer Tatsache.
Siehe auch:
Höchstrichterliches Urteil
Zeitungsnotiz dazu
Siehe auch:
Höchstrichterliches Urteil
Zeitungsnotiz dazu
Leider wissen wir nicht mehr über die Fabrik von Ducrot, und die Statistiken der Jahre 1858 und 1861 nennen sie nicht93, so dass wir annehmen können, dass sie nach 1857 nicht mehr existierte. Wann sie ihren Betrieb aufnahm ist ebenso unklar wie die Palette ihrer Produktion, aus der anscheinend nichts überliefert ist.
Es folgt eine Lücke von acht Jahren, dann erscheint 1885 der Eintrag „Kölner Porzellanmanufactur von Müller & Cremers“, wieder auf der Hauptstraße 73. Über das Zwischenstadium der Aktiengesellschaft, die aber schnell liquidiert wurde (1891-93), entstand 1894 die „Porzellanfabrik Kalk GmbH“ auf der Hauptstraße 73, später 87-97, deren Geschäftsführer Wilhelm von Recklinghausen jr,96 und Georges Faist waren. 1895 firmiert die Fabrik als „Porzellanfabrik Kalk G.A. Seiffert“, seit 1897 treten als Firmeninhaber Gustav Schwabe und Wilhelm Vogt auf, die das Unternehmen bis 1900 leiteten. Heinrich Bützler schreibt in seiner „Geschichte von Kalk und Umgebung“, über die Porzellanfabrik, dass es bei Nordwind häufig vorgekommen sei, „dass die schwarzen Rauchschwaden ihres großen Brennofens die untere Hauptstraße in undurchdringliche Finsternis hüllten“97 - vielleicht war die Unzufriedenheit der Anwohner mit diesem Zustand ja ein Grund für den Umzug der Fabrik nach Thüringen.
_Koelner-Porzellan,-Fayence-und-Steingut-im-18-und-19-Jahrhundert_Heft-11_Seite62.png)
Schale
Kalk, Köln, vor 1900
Marke: Gemalte blaue Pfeilmarke
Porzellan; handgemaltes blaues Strohblumen-Dekor; O/: 24 cm
Kölnisches Stadtmuseum KSM 1989/977,1
Kalk, Köln, vor 1900
Marke: Gemalte blaue Pfeilmarke
Porzellan; handgemaltes blaues Strohblumen-Dekor; O/: 24 cm
Kölnisches Stadtmuseum KSM 1989/977,1
Anmerkung: Seitens der Scherbenform handelt es sich hierbei wohl eher um eine rundliche Platte mit durchbrochenen Handhaben, festoniertem Rand und mit dem Oberflächenmerkmal Gebrochener Stab ausgeführt, beispielsweise zum Servieren von Kuchen, als um eine Schale. Diese Form ist bis ca. 1928 für Eisenberg nachgewiesen.
Die Marke mit den gekreuzten Pfeilen taucht tatsächlich erst mit dem Umzug von Kalk nach Eisenberg in Thüringen auf – es liegt nahe anzunehmen, dass sie schon in Kalk benutzt und so wie der Name der Firma in Eisenberg weiter verwendet wurde99. Vor allem die handgemalte Pfeil-Marke, die sich auf den ältesten Stücken befindet (Abb. S. 48 und 62), könnten durchaus auch in Kalk angebracht worden sein. Das meistens verwendete typische blaue Strohblumen- und Zwiebelmuster-Dekor, das ein in der damaligen Zeit gern und häufig verwendetes Muster war, lässt genauere räumliche oder zeitliche Verortung ebenfalls nicht zu.
Seite: 72
Fußnoten:
92 Danckert, Ludwig: Handbuch des europäischen Porzellans, München 1984, S. 202.
93 HStAD LA Köln-Land 8-9 und 8-47.
94 HStAD Reg. Köln 2158:72/73.
95 1875 verzeichnet das Adressbuch auf der Hauptstraße 73 in Kalk „Duerotz, A.A., Porzellanfabr.“. Weitere Informationen über die Firma Duerotz gibt es nicht.
96 Ein Vorfahre Wilhelm von Recklinghausens hatte 1836 den Vorläuferbetrieb der Gebrüder Mehlem in Bonn aufgekauft und mit diesen weitergeführt; vgl. Weisser, Michael: Porzellan- und Steingutfabrik Ludwig Wessel Bonn-Poppelsdorf, Köln 1980, S. 16.
97 Bützler, Heinrich: Geschichte von Kalk und Umgebung, Köln 1910, S. 53.
98 Röntgen, Robert E.: Deutsche Porzellanmarken von 1701 bis heute, München 2000, S. 160 (vgl. Anm. 66: Röntgens Lexikon bietet insgesamt überhaupt wenig Neues und viel unvollständiges Altes.).
99 Genaue Datierungen wären nur mit chemisch/physikalischen Analyse-Verfahren zu erreichen, die allerdings sehr kostspielig sind.
92 Danckert, Ludwig: Handbuch des europäischen Porzellans, München 1984, S. 202.
93 HStAD LA Köln-Land 8-9 und 8-47.
94 HStAD Reg. Köln 2158:72/73.
95 1875 verzeichnet das Adressbuch auf der Hauptstraße 73 in Kalk „Duerotz, A.A., Porzellanfabr.“. Weitere Informationen über die Firma Duerotz gibt es nicht.
96 Ein Vorfahre Wilhelm von Recklinghausens hatte 1836 den Vorläuferbetrieb der Gebrüder Mehlem in Bonn aufgekauft und mit diesen weitergeführt; vgl. Weisser, Michael: Porzellan- und Steingutfabrik Ludwig Wessel Bonn-Poppelsdorf, Köln 1980, S. 16.
97 Bützler, Heinrich: Geschichte von Kalk und Umgebung, Köln 1910, S. 53.
98 Röntgen, Robert E.: Deutsche Porzellanmarken von 1701 bis heute, München 2000, S. 160 (vgl. Anm. 66: Röntgens Lexikon bietet insgesamt überhaupt wenig Neues und viel unvollständiges Altes.).
99 Genaue Datierungen wären nur mit chemisch/physikalischen Analyse-Verfahren zu erreichen, die allerdings sehr kostspielig sind.
Seite: 87
Die Porzellanmarken der
Porzellanfabrik Kalk GmbH |
Insgesamt zu ungenau; es fehlen auch mehrere
Kalker Porzellanmarken in der Liste. |
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Marke
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Ort, Datierung
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In der Bestandsliste
aufgeführt als |
Kurze Bewertung
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![]() (gemalt) |
Kalk, vor 1900 |
VIII |
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![]() (gemalt) |
Kalk, vor 1900 |
X |
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![]() (Stempel) |
Kalk, ab 1896 Eisenberg, nach 1900 |
IV |
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![]() (Stempel) |
Eisenberg, nach 1900 |
VI |
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![]() |
Eisenberg, nach 1900 |
V |
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![]() |
Eisenberg, 1900 - 1950 |
I |
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Eisenberg, 1910 - 1950 |
II |
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![]() |
Eisenberg, 1927 - 1950 |
VII |
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![]() |
Eisenberg, nach 1950 |
III |
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![]() |
Eisenberg, vor 1900 |
IX |
Quellennachweis/Zitation
Quelle
Krings, Alexander und Rebentisch, Jost (2002): Kölner Porzellan, Fayence und Steingut im 18. und 19. Jahrhundert. Kleine Schriften zur Kölner Stadtgeschichte 11. Seiten 48, 61 bis 64, 72, 87; auf den Seiten 80 bis 85 befindet sich zudem die Bestandliste Kalker Porzellans im Kölnischen Stadtmuseums mit Stand 01.01.2002Anmerkung: Auf Seite 83 wird ein Milchkännchen (KSM 1989/977,03) mit dem Schriftzug »Antiqua« gemäß der Markentabelle dem Markentyp VI zugewiesen, welches wiederum die Unschärfe der Bewertung dieses Markentyps offensichtlich macht.
Zitation
© 2008 –
by Günther Schleu
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