Porzellanfabrik Reinecke in Eisenberg/Thüringen • Aufglasurdekoration
• Form: Formname/-nummer nicht bekannt
• Dekor: »Zum Muttertag – Bund der Kinderreichen – Ortsgruppe Niederschelden«
(Reichs)Bund der Kinderreichen


oben: RDK (Reichsbund der Kinderreichen, um 1936)
unten: RDF (Reichsbund Deutsche Familie, um 1943)
unten: RDF (Reichsbund Deutsche Familie, um 1943)
Bereits um 1925 wurde das Thema der Erbgesundheit aus der NS-Ideologie zur Eugenik- und Rassenhygienefrage übernommen und der Bund gilt als Unterstützer und Propagandist bezüglich nationalsozialistischer Bevölkerungs- und Familienpolitik.

Zum Muttertag
Bund der Kinderreichen
Ortsgruppe Niederſchelden
Bund der Kinderreichen
Ortsgruppe Niederſchelden
1940 wurde der Verein umbenannt in »Reichsbund Deutsche Familie — Kampfbund für den Kinderreichtum der Erbtüchtigen e.V.«. Als Logo wurde nunmehr auf die fünf Jungtiere unter dem Adler verzichtet und stattdessen die zwischenzeitlich zur Lebensrune verklärte Algiz- bzw. Eolhx-Rune ᛉ (aus dem sog. Armanen-Futhark von Guido von List, einer in Anlehung an die alten Runen frei erfundenen Schriftzeichenliste, welche seit dem ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts Bestandteil der runen-esoterischen Bewegung war2) in den Mittelpunkt gestellt sowie eine Umrahmung des Logos, die ein Fyrfos (Swastika) andeutet.
Zum Muttertag
In Deutschland wurde der Muttertag erstmals 1922 mit der Schaufensterplakataktion »Ehret die Mütter« des Verbandes Deutscher Blumengeschäftsinhaber breit eingeführt. 1933 wurde der Muttertag zum öffentlichen Feiertag erklärt und erstmals am 3. Maisonntag 1934 als »Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter« mit der Einführung des Reichsmütterdienstes in der Reichsfrauenführung begangen.3Muttertagsgeschirre
Die Geschirrteile mit dem gestempelten Muttertagsdekor wurden wahrscheinlich zwischen frühestens 1934 und spätestens 1939 hergestellt. Der Bezirk Siegerland war mit 45 Ortsgruppen (Stand 1931) - eine Ortsgruppe davon wirkt in Niederschelden - der größte Bezirk im Reich.Bekannte Porzellanmarken
Die grüne und unter der Glasur liegende, gestempelte Porzellanmarke wurde zwischen 1926 und 1960 verwendet. Ob es auch ungemarktes Geschirr gibt, ist nicht bekannt und auch nicht, welche Geschirrteile mit dem Aufdruck verziert wurden.

