Eisenberg • Porzellanfabrik Bremer & Schmidt, Eisenberg (BSE)

Zur Firmengeschichte

Bereits seit ihrer Gründung im Jahre 1895 stellte die Porzellanfabrik Bremer & Schmidt Mokkaservice her und zielte von Anfang an auf den Exportmarkt. So finden sich als Exportländer neben Frankreich, Kanada oder Brasilien auch das Osmanischen Reich sowie die Länder Osteuropas. Nach dem ersten Weltkrieg wurde versucht, schnellstmöglich wieder an die Handelskontakte von einst anzuschließen, was jedoch nicht immer gleich gut gelang. Die aufkommende Konkurrenz sowie der zweite Weltkrieg beschränkten das Exportgeschäft weiter und durch den Standort Eisenbergs in der sowjertischen Besatzungszohne und später der DDR brach der Westmarkt weitgehend weg. Ab 1972, mit der Einführung der Länderherstellerkennung »Made in West-Germany«, kennzeichnete die Porzellanfabrik Bremer & Schmidt ihr für den russischen Markt vorgesehenes Porzellan mit »Фарфор из ГДР (übersetzt: Porzellan aus GDR)«.
Eintrag im Adressbuch der Keramindustrie (22. Auflage) von 1949 (Seite 199, Eintrag 1411)

+Bremer & Schmidt, Werkstraße 5, Geschirrporzellanfabrik. – DA.: Bremer Schmidt. – Tel.: 429. – Inh.: Dr. Otto Schmidt und Arno Knüpfer. – Kaufm. Dir.: Arno Knüpfer. – Techn. Dir.: Dr. Otto Schmidt. – Bk.: Bank für Handwerk u. Gewerbe e. G. m. b. H., Eisenberg; Landeskreditbank, Thüringen, Eisenberg.. – Pschk.: Leipzig 807 75; Erfurt 425 20.
  Fabrikat: Inland: Gebrauchsporzellan in billiger bis besserer Ausführung. Kaffeeservice, Dejeuners, Milchkrugsätze, Puddingsätze, Kaffeebecher, Kindersätze, Vasen, Aschenschalen. – Export: Mokkaservice, Mokkatassen, Türkenbecher, Eisschalen, Kaffeeservice, Puddingsätze, Kaffeebecher, Tassen. – Dek.: Auf- und Unterglasur, Buntdrucke, Lüster. – 110 Arb. und Angst. – 3 Rundöfen, 1 Muffelofen. – Feuerung: Briketts und Steinkohle. – Zur Messe in Leipzig: Handelshof, 2. Stock, Zr. 237/39. – 1895.
 

Die Vorläuferform?

Vorläuferform ??? 
Vorläuferversion der Form 1000 ?
Welche Porzellanfabrik die »Form 1000« designte, kann an dieser Stelle nicht sicher geschrieben werden, jedoch spricht vieles dafür, dass in der Porzellanfabrik »Bremer & Schmidt« in Eisenberg der Urheber zu finden wäre und dies vor oder im Jahr 1955. Wahrscheinlich gab es für kurze Zeit einen ersten Entwurf mit der Ei-Grundform und dreieckigen Henkeln, welcher noch eine waagrechte, anstatt schräge, Linienführung aufwies. Bereits 1956 wurde nachweislich die schräg geschnittene Variante hergestellt und von verschiedensten Porzellanmalereien dekoriert.

Werbung: Form 1000 mit Dekor »109/55«

Siehe: Form 1000 • Bremer & Schmidt • Dekor: 109/55 • aus: Unser Handelsprogramm 1957
Datierung: ca. 1955 bis 1972.
 

Die Porzellanmarken (nur zur »Form 1000«)

Die hier gezeigten Porzellanmarken wurden auch auf anderen Porzellangeschirren bzw. -formen dieser Firma zur Markung verwendet. Diese Tatsache findet hier jedoch bewusst keine weitere Berücksichtigung. Eine schlüssige Bedeutung der Zahl unter der Marke erschließt sich bislang nicht.
Die Form der Krone könnte dagegen Auskunft geben über die Exportabsicht.
Die Porzellanmarken auf der Form 1000
Krone mit Kreuz
darüber
gekreuzte Stäbe
Buchstaben: B S E
[golden aufglasur]
 
 
Krone mit Kreuz
darüber
gekreuzte Stäbe
Buchstaben: B S E
im Kringel:
Made in Germany
[golden aufglasur]
im Kringel:
Made in Germany
[golden aufglasur]
 
 
 
 
Krone mit Rechteck
und Kreis darüber
gekreuzte Stäbe
Buchstaben: B S E
[golden aufglasur]
 
 
Krone mit Rechteck
und Kreis darüber
gekreuzte Stäbe
Buchstaben: B S E
ФАРФОР ИЗ ГДР
[golden aufglasur]
 
Vertiefendes siehe »Porzellanfabrik Bremer & Schmidt in Eisenberg/Thüringen • alle bekannten Porzellanmarken«.
Firmennachfolge: Spezialporzellan Eisenberg; Marke: SPE


Verschiedenlich finden sich auf Porzellanstücken auch die Nummernangaben von Form (1000) und des Dekors, wie folgt zu sehen.
Dekornummern auf Geschirrteilen
BREMER & SCHMIDT.
EISENBERG-THÜR.
(Halbkreis)
1000
60/63/66
[Papieraufkleber]
 
 
Krone mit Kreuz
darüber
gekreuzte Stäbe
Buchstaben: B S E
19
1000
159/56
[golden/schwarz aufglasur]
 

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Quellennachweis/Zitation

Quelle

Porzellanmarkenfotos: Eigenes Archiv.
Adressbuch der Keramindustrie (22. Auflage) von 1949. Seite 199, Eintrag 1411.
 

Zitation

 
 
 
© 2004 – 
by Günther Schleu
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