Hintergrund: Die Porzellanmarke mit 2 gefiederten und gekreuzten Pfeilen
The porcelain mark with pair of feathered and crossed arrows
Informationen
Gekreuzte Pfeile wurden in mehreren Ländern als Porzellanmarke gestempelt. Ob dies in Anlehnung an die berühmten gekreuzten Schwerter Meissens geschah oder als Nachahmung der Kalker Porzellanmarke, kann nur vermutet werden.
Nicht weniger schwierig ist die Unterscheidung von handgemalten gekreuzten Pfeilen. Neben den Porzellanfabriken in Kalk bei Köln und Eisenberg/Thüringen gibt es weitere deutsche Firmen, die eine Zeitlang gekreuzte Pfeile als Markenzeichen verwendeten: Volksstedter Porzellanmanufaktur, Christian Nonne sowie die Familien Hamman und Greiner.
Heute findet sich die gestempelte Marke »gekreuzte Pfeile« auf Geschirr, Gebrauchsporzellanen, Porzellanfiguren und Nippes aus den folgenden Ländern:
Die Marke »Pfeilkreuz« von der Hamburg-Amerikanischen-Uhrenfabrik findet sich nicht nur auf dem Uhrwerk als Punze sondern auch in schwarzer Stempelung auf der Vorderseite von Zifferblättern aus Keramik oder Porzellan und hier wiederum oft mit Blaumalerei (Delft-Motive oder Indisch-Blau) verziert. Die Ziffernblätter sind, wenn überhaupt, auf der Rückseite mit der Herstellermarke des Ziffernblattherstellers versehen. Punzen (Firmenmarken auf Metall/Uhren) mit Pfeilen (z.B. Pfeilkreuz) finden Sie beispielsweise hier: http://www.mikrolisk.de/show.php?site=280&suchwort=eile&searchWhere=all
Daneben besteht auch bei der handgemalten Markung der gekreuzten Pfeile das Problem einer Zuordnung, da es verschiedene Firmen gab, die sich kreuzende „Waffen“ bzw. Gerätschaften als Marke verwendeten. So verwendete die Porzellanfabrik Rauenstein gekreuzte Fahnen, die Sitzendorfer Porzellanmanufaktur gekreuzte Speere und die Volkstedter Porzellanfabrik gekreuzte Gabeln; allesamt mit einer gewissen und vermutlich auch beabsichtigten Ähnlichkeit zueinander und zur Meißener Porzellanfabrik mit ihrer allseits bekannten Marke - den gekreuzten Schwertern.
Damit besteht grundsätzlich die Möglichkeit einer fehlerhaften Zuordnung von Porzellanstücken zu einem Hersteller.
Die nachfolgenden Markungen sind beispielhaft zu sehen und werden aufgrund der markant erscheinenden Pfeile häufig von Laien, aber auch von Antiquaren, der Porzellanfabrik Kalk zugeordnet. Dies entbehrt aber jeglicher Grundlage - und zeigt nur auf, dass hier ein großes Informationsdefizit - gerade in den USA - in Bezug auf die eigene Geschichte der Porzellanherstellung und der teils weltkriegsbedingten Marktsituation herrscht. Eine bislang nicht zuverlässig zugeordnete Porzellanmarke mit spitzwinkelig gekreuzten Pfeilen und mit einem 4 mm breitem Gefieder könnte eine Exportmarke der Porzellanfabrik Carl Schumann (Arzberg) auf Porzellangeschirr mit mehrreihig durchbrochenem Rand und gebrochenem Stab sowie unter der Glasur handbemalt mit Strohhalmmuster oder Dekor des kogenhagener Genres sein.
Liste mit Merkmalen von Porzellanmarkungen, welche relativ sicher gegen die Porzellanfabrik Kalk als Hersteller sprechen:
Nicht weniger schwierig ist die Unterscheidung von handgemalten gekreuzten Pfeilen. Neben den Porzellanfabriken in Kalk bei Köln und Eisenberg/Thüringen gibt es weitere deutsche Firmen, die eine Zeitlang gekreuzte Pfeile als Markenzeichen verwendeten: Volksstedter Porzellanmanufaktur, Christian Nonne sowie die Familien Hamman und Greiner.
- Deutschland: 1. Porzellanfabrik Kalk Eisenberg/Thüringen; 2. Arzberg, Porzellanfabrik Carl Schumann - Exportmarke für Skandinavien.
- Frankreich: Porzellanfabrik Bloch Paris (oft mit dem Zusatz: PORCELAINE DE PARIS FRANCE) ,
- Japan: Arnartcreation (oft mit einer mehrstelligen Nummer, Dekorbezeichnung und/oder Künstlernamen) ,
- USA: Homco (Home Improvement Co.) (oft mit einer mehrstelligen Nummer) .
- Originalaufkleber des Herstellers, z.B. Arntartcreation.
- Beschriftung in englischer Sprache. Ausnahme: Beschriftung »Made in Germany« oder »Germany«.
- Gestempelte gekreuzte Pfeile und eine gestempelte 3- oder mehrstellige Nummer.
- Ein flacherer Winkel zwischen den Pfeilen als 90 °.
- Die Pfeilspitzen fehlen.
- Gebogene Pfeilschaftlinien.
- Vierfache Fiederung am Pfeilschaftes.
- 4 mm breite Fiederung.
- Nippes (Figuren, deutlich barockisiertes Zierporzellan).
- Ziffernblätter.
- Steingut-/Keramikerzeugnisse.
Beispiele ähnlicher Marken, aber nicht Kalk
Die nachfolgenden Porzellanmarkenbilder zeigen beispielhaft Porzellanmarken, welche nicht von der Porzellanfabrik Kalk verwendet wurden; es gibt noch viel mehr davon! Sie entsprechen in ihrem Aussehen auch jeweils den obigen Ausschlusskriterien.