Porzellanfabrik Kalk in Eisenberg/Thüringen • Unterglasurdekor • »Delft« (handgemalt)
Kurze einleitende Worte
Die Geschichte zum »Delfter Blau« (Delfts Blauw) wird allerdings an einer anderen Stelle aufzuarbeiten sein, denn hier soll es grundsätzlich um Porzellan mit Delfter Dekormotiven wie Schiffen, Windmühlen und Uferlandschaften gehen. Letzteres ist zumeist mit »Delft« gemarkt und stammt überwiegend aus deutschen Landen und damit von (alt)deutschen Porzellanwarenherstellern.
Die Dekormotive auf Porzellan
urch die handgemalten Motive - Schiffe mit Küste im Hintergrund oder Windmühlen am Ufer eines Gewässers zumeist mit Segelboot - und die Rand- bzw. Umrandungs-Bemalung einschließlich blühender Ginsterzweige ist jedes Geschirrteil ein »Einzelstück«.
Dabei ist das Motivrepertoire der Porzellanfabrik Kalk im Vergleich zur Rauensteiner Porzellanfabrik wesentlich kleiner und die Feinheit der ausgeführten Detail ist gröber und geringer. Die größte Varianz an Bildmotifen findet sich bei der dekorierten Scherbenform »138« bei den Brotkörben und Teekannen und schon weniger bei den Milchkännchen und Zuckerdosen.
Der blühende Ginsterzweig wurde von der Porzellanfabrik Kalk vorzugsweise mittig ausgeführt, anders als von der Rauensteiner Porzellanfabrik, wo er meist seitlich und zur Mitte neigend gemalt wurde.
Dabei ist das Motivrepertoire der Porzellanfabrik Kalk im Vergleich zur Rauensteiner Porzellanfabrik wesentlich kleiner und die Feinheit der ausgeführten Detail ist gröber und geringer. Die größte Varianz an Bildmotifen findet sich bei der dekorierten Scherbenform »138« bei den Brotkörben und Teekannen und schon weniger bei den Milchkännchen und Zuckerdosen.
Der blühende Ginsterzweig wurde von der Porzellanfabrik Kalk vorzugsweise mittig ausgeführt, anders als von der Rauensteiner Porzellanfabrik, wo er meist seitlich und zur Mitte neigend gemalt wurde.
Das Delfter Teeservice - ein Klassiker
eutliche Verwechslungsmöglichkeiten gibt es insbesondere bei dem Delft-Teeservice. Ob dieses Teeservice »138« von der Rauensteiner Porzellanfabrik in den 1920er Jahren, insbesondere nach 1928, noch hergestellt worden war, ist derzeit unklar, jedoch kaum wahrscheinlich, da bereits 1924 als Zeichen des sich in der Schlussphase befindlichen Niedergangs der Porzellanfabrik in Rauenstein die Produktion auf wenige Tage reduziert wurde und ab 1926 mit der Übernahme durch Kahla die Produktion praktisch eingestellt und schließlich 1931 die Manufaktur vollständig aufgelöst worden war.
In den 1930er Jahren versuchte sich auch die Porzellanfabrik Wilhelm Jäger in Eisenberg an Delft-dekoriertem Gebrauchsporzellan, jedoch scheinbar nicht sehr lange.
Ähnlich dem Rauensteiner Geschirr findet sich auf Porzellan von Petrus Regout, Maastricht, Niederlande Delftdekor blau unter der Glasur; das Produktionszeitfenster ist ungeklärt, könnte aber um 1900 liegen.
Unklar ist auch, ab wann und in welch großem Umfang ähnliches Geschirr - allerdings ohne Reliefierungen der Oberflächen - von »August Warnecke« (Porzellanhersteller) mit dem Delfzijl-Dekor gefertigt und gemarkt wurde. Dem Augenschein nach dürfte diese Wiederauflage allerdings erst nach den 1960er Jahren erfolgt sein und endete spätestens 1999 mit der Firmenauflösung.
In den 1930er Jahren versuchte sich auch die Porzellanfabrik Wilhelm Jäger in Eisenberg an Delft-dekoriertem Gebrauchsporzellan, jedoch scheinbar nicht sehr lange.
Ähnlich dem Rauensteiner Geschirr findet sich auf Porzellan von Petrus Regout, Maastricht, Niederlande Delftdekor blau unter der Glasur; das Produktionszeitfenster ist ungeklärt, könnte aber um 1900 liegen.
Unklar ist auch, ab wann und in welch großem Umfang ähnliches Geschirr - allerdings ohne Reliefierungen der Oberflächen - von »August Warnecke« (Porzellanhersteller) mit dem Delfzijl-Dekor gefertigt und gemarkt wurde. Dem Augenschein nach dürfte diese Wiederauflage allerdings erst nach den 1960er Jahren erfolgt sein und endete spätestens 1999 mit der Firmenauflösung.
Ab hier soll es primär um die Fertigerzeugnisse der Kalker Porzellanfabrik in Thüringen gehen
Kalker Form 138 (barockisierte Scherbenformenvariante) wurden die Geschirrteile der Form 128 sowie die Brotplatte aus Porzellan mit Delft-Dekor bemalt. Selbst die im Porzellankörper eingestochene (tiefreliefierte) Formnummer »138« ist nicht zwingend verlässlich, weil bereits die Rauensteiner Porzellanfabrik vergleichbare Formen mit gleicher Formnummer verwendete.
Unklar ist, zu welchen Bedingungen die Porzellanfabrik Kalk nach der Schließung der Rauensteiner Porzellanfabrik zum Ende der 1920er Jahre die Geschirrserie der Form 138 fortsetzte.
In den Adressbüchern der Porzellanindustrie wurde Holland ab 1929 (Ausgabe von 1930) als Exportzielland für die Porzellanfabrik Kalk benannt und ab 1932 explizit »Delft« als Genre.
a immer wieder die Firmenmarke auf entsprechenden Porzellanscherben fehlt, ist eine Zuordnung entweder gar nicht möglich, oder nur anhand »alleinstellender Merkmale der Form« oder Dekoration, wobei diese Methode nie vollständig sicher ist. Neben der
Unklar ist, zu welchen Bedingungen die Porzellanfabrik Kalk nach der Schließung der Rauensteiner Porzellanfabrik zum Ende der 1920er Jahre die Geschirrserie der Form 138 fortsetzte.
In den Adressbüchern der Porzellanindustrie wurde Holland ab 1929 (Ausgabe von 1930) als Exportzielland für die Porzellanfabrik Kalk benannt und ab 1932 explizit »Delft« als Genre.
Die Kalker Dekormotive
Fahne von Teller und Untertasse der Form 138
Spiegelmotiv des Tellers der Form 138
Spiegelmotiv des Brotkorbes der Form 138
Motive des Hohlgeschirrs der Form 138
Bekannte Porzellanmarken
Kalker Porzellanmarke findet sich nicht durchgängig auf allen Geschirrteilen.
Da das handdbemalte Geschirr vorzugsweise nach den Niederlanden exportiert wurde, war die gekreuzte Pfeile-Markung nicht unbedingt Pflicht bzw. kollidierte möglicherweise mit dem Markenschutzrecht der Niederlande oder noch wahrscheinlicher sah die Kalker Porzellanfabrik für sich die Chance, hier Nachfolger der Rauensteiner Porzellanmanufaktur auf dem Gebrauchsgeschirrmarkt zu werden, und verwendete eine nur leicht abgewandelte Marke. Denn auf Rauensteiner Teeporzellangeschirr findet sich der Schriftzug »Delft« (siehe oben) zuletzt in sehr ähnlichem Schreibschriftstil gestempelt, jedoch ohne das Oval im oberen Anstrich des D-Bogenstrichs.
Seit dem 27.07.2022 sind die unten gezeigten Porzellanmarken sicher der Porzellanfabrik Kalk zugeordnet.
Die bekannten Porzellanmarken sind:
Dies gilt nicht für Nippes wie Figuren, Vasen oder ähnliches aus Porzellan !
ie Da das handdbemalte Geschirr vorzugsweise nach den Niederlanden exportiert wurde, war die gekreuzte Pfeile-Markung nicht unbedingt Pflicht bzw. kollidierte möglicherweise mit dem Markenschutzrecht der Niederlande oder noch wahrscheinlicher sah die Kalker Porzellanfabrik für sich die Chance, hier Nachfolger der Rauensteiner Porzellanmanufaktur auf dem Gebrauchsgeschirrmarkt zu werden, und verwendete eine nur leicht abgewandelte Marke. Denn auf Rauensteiner Teeporzellangeschirr findet sich der Schriftzug »Delft« (siehe oben) zuletzt in sehr ähnlichem Schreibschriftstil gestempelt, jedoch ohne das Oval im oberen Anstrich des D-Bogenstrichs.
Seit dem 27.07.2022 sind die unten gezeigten Porzellanmarken sicher der Porzellanfabrik Kalk zugeordnet.
Die bekannten Porzellanmarken sind:
Dies gilt nicht für Nippes wie Figuren, Vasen oder ähnliches aus Porzellan !