Hintergrund: Die Eisenberger Porzellanfabriken in der Zeit des Nationalsozialismus im Spiegel der Porzellanmarken und Fertigerzeugnisse
Porzellanfabrik »Bremer & Schmidt« zwischen 1933 und 1945
In den 13 Jahren des Nationalsozialismus wurde in der Porzellanfabrik Bremer & Schmidt eine Porzellanmarke mit Wehrmachtsadler und Hakenkreuz gestempelt - wahrscheinlich ab 1939 und bis 1942. Dieser Markenstempel findet sich auf nichtdekoriertem Geschirr, aber auch überraschend häufig auf bunt dekoriertem Porzellangeschirr und hier vermutlich für die Genesungseinrichtungen der Wehrmacht produziert.
- Porzellanfabrik-Bremer-und-Schmidt_Firmengeschichte_Porzellanmarken.html,
- coming soon: Porzellanfabrik-Bremer-und-Schmidt_Zierporzellan-verschiedenes_Heeresmarke.html.
Porzellanfabrik »Wilhelm Jäger« zwischen 1933 und 1945
Zwischen 1934 und 1945 (?) wurde u.a. Kantinengeschirr (oft auch als dickwandiges Weißporzellan oder Stapelware bezeichnet) für den (Reichs-)Arbeitsdienst, die Reichsmarine, respektive die Kriegsmarine sowie für die SS gefertigt. Das militärisch genutzte Geschirr wurde mit einem der damaligen Symbole - z.B. Wehrmachtsadler (der Weimarer Republik) oder dem über seinen rechten Flügel schauenden stark stilisierten Marinesadler und in dessen Fängen ein Eichenlaubkranz mit Hakenkreuz - gekennzeichnet.
Weiter hergestellt wurden auch Porzellanbuttons für verschiedene (Markt-)Feste der Stadt Eisenberg.
Weiter hergestellt wurden auch Porzellanbuttons für verschiedene (Markt-)Feste der Stadt Eisenberg.
- Porzellanfabrik-Jaeger_Firmengeschichte_Porzellanmarken.html,
- Porzellanfabrik-Jaeger_Form-Porzellanbuttons_Marktfest.html,
- Porzellanfabrik-Jaeger_Scherbenform-Kantinengeschirr_Dekor-weiss.html einschließlich aller Unterseiten,
- Porzellanfabrik-Jaeger_fragl-Devotionalie-1933_Weihnachtsteller.html.
Zierporzellan von den Eisenberger Porzellanfabriken zwischen 1933 und 1945
Weiter wurde in den 13 Jahren der nationalsozialistisch-faschistischen Führerzeit von den Porzellanfabriken Geschirr mit »patriotischen Motiven« verziert. Die Farben waren das Weiß des Porzellans sowie Rot und Schwarz. Vereinzelt findet sich auch heute noch z.B.
- hakenkreuzverziertes Porzellan mit orangen und schwarzen Bändern und Rändern, wie von der Porzellanfabrik Kalk,
- Andenkenteller zu Weihnachten 1933 zum 43-järigen Bestehen des Ost- & Westpr. ev. Arbeitervereins • Gelsenkirchen - Bulmke.
Schutz der nationalen Symbole zwischen 1933 und 1945
Frühzeitig erkannte Hitler bereits, dass das »Merchandising« mit NS-Artikeln, insbesondere wenn mit geringer Qualität ausgeführt, nachteilig für das Ansehen der NSDAP oder auch seine Pläne sein kann. So wurde am 19. Mai 1933 das Gesetz zum Schutz der nationalen Symbole erlassen, in dem die Verwendung von NS-Symbolen und Persönlichkeiten der Geschichte für Reklamezwecke verboten wurde.