Mehr zum jährlichen Fest der Porzelliner mit Porzellanflohmarkt am ersten August-Wochenende in Selb/Oberfranken

Foto-Galerie.

2008
Nächster Termin (voraussichtlich):
Samstag, 3. August 2024 (ab 8:00 Uhr)
Countdown 2024:
Frischer Vororteindruck: Es fehlt immer mehr an Vielfalt.

Die eigene Beute mit zwei für dieses Projekt passenden Teilen und einem weiteren Sammlerstück aus Keramik ist vergleichsweise sehr klein.
Ein Besuch im Jahr 2024 steht damit allerdings sehr in Frage ... vielleicht braucht es ja auch meinerseits eine selbstauferlegte Pause?
Eine einfache Antwort - auch als Einleitung für kommende Veranstaltungen - ist hier leider nicht möglich.
Der Vororteindruck zum Porzellanflohmarkt am 6. August 2022 fällt deutlich gemischt aus. Um die Zahl von 400 Flohmarktständen am Samstag zu halten wurde die Trödelzone erfolgreich Richtung Süden verlängert, nachdem der bisherige westliche Teilbereich weiterhin wegen Baustellen nicht zur Verfügung stand.
Über alle Stände gesehen wird das gesamte Angebot immer mehr modern bis (post)postmodern und dabei auch immer oberfränkischer. Dabei fand sich durchaus auch wertiges und sammelwürdiges. Viel Kunstporzellan war angeboten und auch gekauft, darunter auch vergleichsweise seltene Stücke mit Preisen bis ins 4-stellige.
Morgens waren vor allem die Jäger und Sammler mit großen Taschen oder anderen Behältnissen unterwegs, suchend nach Schnäppchen und Lückenschließern. Ab etwa Halb 10 Uhr kamen vermehrt die Tagesbesucher hinzu; im Vergleich zu den Besuchermassen vor einem Jahrzehnt allerdings in verminderter Zahl. Nur an wenigen Engstellen gab es mal kurzzeitig einen kleinen Stau, sonst war problemlos ein Durchkommen und ein Durchgang war so schneller als sonst möglich.
Auch dies fehlte nicht: Das vereinzelte Maskentragen erinnerte schnell wieder an die Zeit des regierungverordeten Lockdowns bzw. die schwelende Angst vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus.
Offensichtlich wurde die letzten Jahre am Stadtbild viel gewirkt. Auch wenn viele Erneuerungsarbeiten bereits weit fortgeschritten sind, zeigen sich an vielen Stellen noch immer Bauarbeiten und Lücken. Gut Ding braucht scheinbar viel Weile.
Der Vororteindruck zum Porzellanflohmarkt am 6. August 2022 fällt deutlich gemischt aus. Um die Zahl von 400 Flohmarktständen am Samstag zu halten wurde die Trödelzone erfolgreich Richtung Süden verlängert, nachdem der bisherige westliche Teilbereich weiterhin wegen Baustellen nicht zur Verfügung stand.
Über alle Stände gesehen wird das gesamte Angebot immer mehr modern bis (post)postmodern und dabei auch immer oberfränkischer. Dabei fand sich durchaus auch wertiges und sammelwürdiges. Viel Kunstporzellan war angeboten und auch gekauft, darunter auch vergleichsweise seltene Stücke mit Preisen bis ins 4-stellige.
Morgens waren vor allem die Jäger und Sammler mit großen Taschen oder anderen Behältnissen unterwegs, suchend nach Schnäppchen und Lückenschließern. Ab etwa Halb 10 Uhr kamen vermehrt die Tagesbesucher hinzu; im Vergleich zu den Besuchermassen vor einem Jahrzehnt allerdings in verminderter Zahl. Nur an wenigen Engstellen gab es mal kurzzeitig einen kleinen Stau, sonst war problemlos ein Durchkommen und ein Durchgang war so schneller als sonst möglich.
Auch dies fehlte nicht: Das vereinzelte Maskentragen erinnerte schnell wieder an die Zeit des regierungverordeten Lockdowns bzw. die schwelende Angst vor der Ansteckung mit dem Corona-Virus.
Offensichtlich wurde die letzten Jahre am Stadtbild viel gewirkt. Auch wenn viele Erneuerungsarbeiten bereits weit fortgeschritten sind, zeigen sich an vielen Stellen noch immer Bauarbeiten und Lücken. Gut Ding braucht scheinbar viel Weile.
Doch es kann nur besser werden, als kein Trödelmarkt. Zweimalige Abstinenz in Folge der wegen der Corona-Epidemie (CoVid-19) erlassenen Verordnungen alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen ausfallen lassen zu müssen ist voraussichtlich zu Ende.
Davor ... (nach dem Flohmarkt im Jahr 2019)
Sie kamen in großer Zahl ... war 2019 das Jahr, welches offenbarte, dass eine Wende nicht mehr aufzuhalten sein wird? Wenn auch Bürgermeister und Presse voll des Lobes und gut gemeinter Bekundungen sind, so ergibt der Vororteindruck dennoch ein eigenes Bild: die besten Tage scheinen definitiv vorüber zu sein. Da sind viele Leerstände, ob Läden oder Wohnungen, viel Zeichen von Abbruch und Bruch aber auch unbelegter Flohmarktstandplätze.
Die Blüte der Stadt Selb scheint abzusterben nachdem im Ort kein Porzellan mehr hergestellt wird. Schnell erinnert der Flohmarkt mehr an einen Schlussverkauf, als an die früheren Jahre der großen Porzellanvielfalt. Oberfränkische Massenware, ob Gebrauchsgeschirre oder Zierporzellane einschließlich Figuren, bestimmte das Angebotsbild und außer dem auch schon in die Jahre gekommenen To-Go-Becher findet sich nichts augenfällig Neues von Rosenthal. Wirklich altes Porzellan wurde kaum noch angeboten ... und viele der Verkaufenden kommen nunmehr schon seit vielen Jahren und präsentieren ein inzwischen stark ausgedünntes Sortiment. Und viele der seit Jahren kommenden Flohmarktbesucher sprachen laut darüber ... genau darüber.
Die Fotos vom Trödelmarkt in der Bildergalerie dokumentieren den Rückgang der Attraktivität des Porzellanflohmarktes, aber auch der Stadt Selb selbst. Und wenn sich dies in Sammlerkreisen herumgesprochen hat, war 2019 das Jahr, dass das Ende sichtbar werden ließ. Ob es den Veranstaltern in den nächsten Jahren gelingt das Fest der Porzelliner ohne Porzelline zu neuer Größe aufschwingen zu lassen? Ist es denn dann überhaupt noch ein Porzellinerfest?
Möglicherweise vermag das Porzellanicon - eines der bedeutendsten Museen zum Thema Porzellan - wenigstens ein Verweilgrund zu bleiben. Jedoch bedarf es auch hier einer deutlichen Änderung des Ausstellungsschwerpunktes hin zu Porzellanen aus allen (deutschen) Zeiten, insbesondere auch kleiner Manufakturen. Berücksichtigung finden darf dabei der Bedeutungswandel von Gebrauchsporzellanen genau wie deren Formen- und Dekorwandel längs an verschiedenen Herstellern.
Porzellan Liebhabende wissen diese nur schwer zu überblickende Angebotsvielfalt zu schätzen und finden sich alljährlich am ersten Augustwochenende zum Selber Fest der Porzelliner ein. Samstags mit vergebenen 400 und Sonntags 100 Standplätzen, gebucht von Händlern und Privatpersonen, ergeben eine wahre Fundgrube alten Porzellans, denn es gilt ein Neuwareverbot und eine Pflicht zur Angebotsreinheit ausschließlich auf Keramiken aller Art (Porzellan, Steingut, Fayence, Majolika usw.). Die Standplätze entlang der gut drei Kilometer langen Gehstrecke in der Selber Innenstadt, längs der Bahnhofstraße und am Factory-In werden seit Jahren im Mai öffentlich verlost.
Samstags zur Morgendämmerung ab 5:00 Uhr beginnen die Verkäufer mit dem Aufbau der Stände, damit der Flohmarkt offiziell um 8:00 Uhr beginnen kann. Nun ist frühes Aufstehen angesagt und ein guter Blick fürs Detail, damit die eigene Sammlung am Abend um einige Stücke reicher oder das eigene Service um die fehlenden Teile ergänzt ist. Auch wenn oberfränkische Porzellanfabrikate sehr häufig angeboten werden, so finden sich dennoch viele nicht in der Region hergestellte Porzellane, ob Meissen oder KPM und auch von vielen kleinen Porzellanfirmen; selbst frühes Porzellan wird angeboten. Zwar gibt es keinerlei Garantie für einen Erwerbserfolg und auch dass andere schneller sind, ist nicht auszuschließen. Doch nur wer sucht, kann auch finden und Preisvergleiche lohnen gleich wie feilschen, denn hier geht der Preis eher runter als rauf wie bei den online-Marktplätzen. Manch auserwähltes Stück bleibt aber im Preis stabil und dann bleibt nur die Frage, ob es einem so viel Wert ist - oder wie lange die Suche noch dauern darf?
Neben dem Flohmarkt finden zwischen 8:00 und 16:00 Uhr verschiedene Veranstaltungen im Rahmen des Porzellinerfests im Innenstadtbereich statt, wie Eröffnungsworte des Bürgermeisters, Livemusik, Porzellanbestimmung durch Mitarbeiter des Porzellanikons oder für eine kurze Zeit selbst zum Porzellanmaler werden ... und auch für Hungrige und Durstige finden sich reichlich stillende Möglichkeiten sowie (sonntäglich) ein Porzellinerfest-Gottesdienst.
Teilnahmebedingungen am Flohmarkt
Die ausführlichen und gültigen Teilnahmebedingungen sind beim Forum-Selb-Erleben erhältlich. Daher hier nur eine knappe Zusammenfassung der wichtigsten Regelungen (von 2023).
Für den Samstags-Flohmarkt in der Selber Innenstadt mit Beginn 8:00 Uhr und Ende 16:00 Uhr gilt:
- Vor Ort weisungsberechtigt sind das Personal der Freiwilligen Feuerwehr Selb und die Beauftragten des Forum „Selb erleben!“ e.V. Wichtig: Jede teilnehmende, ob verkaufende oder besuchende Person haftet für sein Verhalten und dessen Folgen uneingeschränkt. Eine Garantie auf das Stattfinden der Veranstaltung kann nicht gewährt werden.
- Für die Teilnahme am Flohmarkt als Verkäufer ist die erfolgreiche schriftliche Anmeldung und verbindliche Zuteilung eines Standplatzes Voraussetzung. Ein Anspruch auf einen bestimmten bzw. überhaupt einen Standplatz besteht nicht. Die angemeldete Standfläche ist verbindlich (bezüglich der Maximalgröße). Hinweis: Die verfügbaren Standplätze werden grundsätzlich öffentlich verlost.
- Die Kosten eines Standes errechnen sich grob wie folgt (der genaue Unkostenbeitrag ist beim Veranstalter einsehbar): Je angefangener laufender Meter Verkaufsfläche 11 Euro für Stand bis 1 Meter Tiefe, 16 Euro für Stand bis 1,5 Meter Tiefe. Das Aufstellen je Sonnenschirm und oder Pavillon kostet extra (3 bis 5 Euro). Die Verkaufsfläche wird zentimetergenau kontrolliert und ggf. vorhandene Übermaße lösen eine Nacherstattung aus. Hinweis: Der rechtzeitige Zahlungseingang des Unkostenbeitrags mittels Überweisung ist Teil der Anmeldung und bei Nichtzuteilung eines Standplatzes bleibt entweder nur die Warteliste oder es erfolgt die Rücküberweisung. Über die Standhöhe wurde bislang nichts ausgesagt.
- Der Standaufbau darf ab 5:00 Uhr und hat geräuscharm bis 7:00 Uhr zu erfolgen. Der Verkaufsbeginn ist 8:00 Uhr (Marktordnung), dh. vorheriges Verkaufen ist unerwünscht. Der Standabbau darf erst ab 16:00 Uhr erfolgen und der eigene Stellplatz ist ordentlich zu hinterlassen. Hinweis: Eingänge, Zufahrten, Rettungswege und ähnliche Verkehrsflächen müssen unbedingt unverstellt bleiben. Die Zufahrt der Flohmarkt- und Veranstaltungszone mittels Kraftfahrzeug ist ab 7:00 gesperrt.
-
Jeder Verkaufsstand ist mit der zugewiesenen Standnummer sichtbar zu versehen - dadurch ist auch nach dem Wochenende eine Identifizierung und Kontaktaufnahme möglich. Hinweis: Die Weitergabeoption kann im Anmeldeformular unterdrückt werden.
- Es besteht ein »Reinheitsgebot«, dh. angeboten werden dürfen ausschließlich gebrauchte - auch antike - keramische Waren (Steingut, Porzellan usw.) aber auch »neuwertige«, jedoch keine Neuware (insbesondere fabrikfrische Ware). Hinweis: Ob ein irgendwann einmal gekauftes Service, welches dann nie benutzt wurde, oder die vitrinenverwarte Porzellanfigur unter »Neuware« fällt oder ob gar Literatur zum Thema ebenfalls unter das Angebotsverbot fällt, ist derzeit unklar, wäre jedoch sehr fragwürdig! Hier dürfte wohl eher der Gesamtcharakter des Angebotes ausschlaggebend sein, ob das Maß an Unzulässigkeit erreicht ist. Gläser und keramisch freie Bestecke, Tischdekoration, Schmuck u.ä. sind jedenfalls unerwünscht genau wie Diskussionen mit den Aufsehern, ob hier nicht eine Ausnahme möglich ist.
- Die Missachtung selbst einer Teilnahmebedingung kann zu einem sofortigen und oder zukünftigen Ausschluss der Teilnahme führen.
Tipps für Anbieter
Da ein wiederholter Besuch vor Ort immer die gleichen Probleme zeigt, hier ein paar kleine Tipps, wie das Anbieten »entgegenkommender« wirkt.
- Entgegenkommen für »Markentreue« (Sammler, die bestimmte Hersteller(marke) suchen): Markenporzellan, insbesondere Geschirre mit Deckel, mit einem kleinen Aufkleber versehen auf dem der Hersteller steht. Dies senkt die „Angrapschrate“ deutlich und damit die Gefahr von Beschädigung, da das Umdrehen für den Blick auf die markenzierende Unterseite meist wegfällt. Gleiches gilt für Tassen. Aber bitte nicht auf die Vergoldung kleben (!), sofern vorhanden, sondern auf einen nicht-dekorierten Bereich (oder Etikett mit Bändchen verwenden).
- Entgegenkommen für »Schnäppchenjäger«: Zwar schrecken hohe Preise die Jäger und Sammler mitunter ab, jedoch bietet es sich bei den Teilen ab etwa 10 Euro an, diese sichtbar mit einem Preis zu versehen. Die Unterseite oder Rückseite ist dagegen ungeeignet, da dies meist ein Anfassen zum Nachsehen erfordert.
Bleiben Sie jedoch auch realistisch, was den Preis betrifft, denn »der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht« lautet eine alte Volksweisheit und dies gilt auch für Trödelware und Trödelmärkte. - Entgegenkommen für »Resteverwerter«: Wühlkisten passen meist unter den Tisch (Bückware). Trauen Sie Ihrem Urteil nicht uneingeschränkt - denn was jemand zu kaufen bereit ist, kann man nicht am Artikel erkennen! Auch »Kitsch und Krempel« findet mitunter einen Abnehmer. Selbst Küchengeschirr - ob Krüge oder Auflaufformen sind gefragter als erwartet! Es gilt: Was nicht angeboten wird, wird auch nicht gekauft.
- Entgegenkommen für »Ergänzungskäufer«: Viele Besucher hoffen, ihr vorhandenes Service um fehlende Teile zu ergänzen. Interesse besteht also vermehrt an Einzelteilen. Sechs- und mehrteilige Service werden dagegen seltener nachgefragt.
- Entgegenkommen für »Kurzarmige«: Die Auslage bei einer geringeren Standtiefe (hierfür als Beispiel: besser 1 m x 6 m als 1,5 m x 4 m) ist für Menschen mit kurzem Arm sicherer. Auch in mehreren Ebenen (Etagen) anbieten ist besser. Da vor der Kaufentscheidung das Anfassen steht, ist dies letztlich einfacher und sicherer für Verkäufer und Käufer als das Angeln aus des Tisches Mitte. Nebenbei: Auf- und Abbau sind ebenfalls einfacher.
- Umgehen Sie die »Umfallengefahr«: Dekorieren Sie übersichtlich und themenbezogen. Wenn eine Tischdecke als Unterlage, dann eine faltenfreie! Legen Sie die schlanken Vasen oder Figuren usw. einfach der Länge nach hin, so dass auch die Unterseite (Porzellanmarke) gesehen werden kann. Reicht die Standtiefe über eine Armlänge, steigt die Gefahr von Beschädigungen deutlich. Ein umrundbarer Stand erleichtert das Zugreifen auch erheblich.
- Gesucht vs. angeboten: Sie haben noch den Kassenzettel/Rechnung des Service? Unbedingt (mit) anbieten! Sie haben noch die Originalverpackung? Unbedingt mit anbieten! Sie haben noch den Prospekt? Unbedingt anbieten! Denn: Was des einen Abfall ist des anderen Sammelgut oder aber einfach nur gut für weitere Recherchen.

Fotografische Impressionen und Übersichtsplan des Veranstaltungsortes vom samstäglichen Porzellanflohmarkt (Sitemap)
Die hier gezeigten Fotografien wurden während des im jeweiligen Jahr stattfindenden Flohmarktes aufgenommen. Sie mögen weniger berühmt als berüchtigt sein, spiegeln aber reale Momente wieder.
