Umschlagausschnitt mit Kalkmarken eines Händlerkataloges um 1935 | |||||
Aus: Festschrift 1950. Geschichte der Porzellanfabrik Kalk GmbH in Eisenberg/Thür. Ohne Verfasser. Jena 1950 | Aus: Gebrauchswarenkatalog. Keramik. Nachtrag Herbstmesse 1959 | ||||
Aus: Unser Handelsprogramm. Deutscher Innen- und Außenhandel. Exportkalender 1957, Wochenblatt 12. | Emblem als Beigabe zu Kobalt-Blau-Geschirr (um 1965) | ||||
Kurze Bewertung der Angaben:
Diese Markenabbildungen von originalen Werbemitteln der Porzellanfabrik Kalk stimmen nicht exakt mit den Porzellanmarken auf dem Porzellan überein. Dies ist unbedingt zu beachten. |
Aus: Seidel, Reinh. (Herausgeber) (1935): Bücherei der Warenkunde für Einkäufer und Verkäufer, Band 2, Porzellan; Berlin; 1. Auflage.
Seite 93: Herstellereintrag: Porzellanfabrik Kalk G.m.b.H., Eisenberg (Thür.), gegr. 1900. 200 (250) Arb. 4 Öfen. LM.: Handelshof, Paterre, Laden 16, VDP. Kaffee- und Tafelgeschirre, weiß und dekoriert. Spezialität: Indischblau. Seite 116: Fabrikmarken-Tafel: Links: Zeile 3, Spalte 4 | rechts: Zeile 4, Spalte 1. |
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Kurze Bewertung der Angaben:
Die Literaturquelle gibt die Situation der Kalker Marken um das Jahr 1935 leicht vereinfacht, aber korrekt wieder. Allerdings sind die Abbildungen praktisch inhaltsgleich jenem des Händlerkatalog-Umschlags (siehe oben) und damit nicht identisch mit jenen, die auf Porzellan gestempelt wurden. |
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Aus: Wendl, Martin; Schäfer, Ernst (1984):
Spaß am Sammeln. Altes Thüringer Porzellan; Rudolstadt. Seite 123/4. |
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Kurze Bewertung der Angaben:
Ein erklärender Text zu den Marken fehlt; lediglich ein gekürzter Adressbucheintrag wurde unterhalb gestellt. Und die Marke ganz links ist die Steingutmarke von Geyer & Koerbitz, der Vorläuferfabrik; ob es auch eine entsprechende Porzellanmarke gibt, ist mangels Belegstück unklar. Da allerdings keine Zeitangaben gemacht wurden und lediglich ein Hinweis auf das Adressbuch der Keram-Industrie von 1907 sowie weitere Quellen zur Vervollständigung genutzt worden waren, ist jeglicher Rückschluss auf eine zeitliche Verwendung nicht möglich und unzulässig. Die gezeigten Marken sind alle vor 1940 verwendet worden, lediglich die gestempelten rechtwinkelig gekreuzten Pfeile wurden bis etwa 1958 zur Markierung von unter der Glasur dekoriertem Porzellan verwendet. |
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Aus: Kraemer, Ekkehard (1985): Sächsisch-thüringisches Manufakturporzellan; Frankfurt am Main, Berlin. Seite 248, Spalte 3.
(1) Erste Betriebsmarke um 1900. Diese Marke wurde in den folgenden Jahren oftmals abgewandelt (2)-(4), Marke (5) Jubiläumsmarke um 1949/50 entstanden, bis 1972 verwandt. |
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Kurze Bewertung der Angaben:
[1] Verwendungsnachweis erst ab ca. 1930 gegeben, die Angabe als »erste Betriebsmarke« ist sehr fraglich. [2] - [4] Die Angabe »oftmals abgewandelt« ist nicht weiter brauchbar. Die Abbildung [4] ist die ursprüngliche gestempelte Version ab Mitte 1928. [5] Diese Marke wurde zwar ab 1947 gestempelt, jedoch ist es weder die Jubiläumsmarke noch nach 1960 noch in Verwendung - es gab eine Nachfolgemarke mit wesentlichen Unterschieden. Insgesamt ist die wünschenswerte Sorgfalt nicht zu spüren. Der Aspekt der handgemalten Porzellanmarke fehlt vollständig. |
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Eisenberger Porzellans."> | |||||
Aus: Petermann, Jörg (Diplom Museologe); Pöpel, Roland (1999): Geschichte des Eisenberger Porzellans. Gründung, Aufschwung, Blüte und Niedergang eines Industriezweiges. Eisenberg.
Darstellung der Fabrik auf den Seiten 31 bis 37 sowie Seite 73. Übersicht über die Fabrikanten und ihre Porzellanmarken. Seite 67: GEYER & KOERBITZ, KALK Geyer & Koerbitz stellte bis 1890 Steingut her, wird ab 1890 als Porzellanfabrik erwähnt. 1900 wird das aus Köln-Kalk kommende Porzellanwerk Kalk gegründet. Geyer & Koerbitz geht darin ein. Sie produzierten bis 1976. |
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[1] eventuell Stempel von
Geyer & Koerbitz |
[2] Stempel auf der Glasur
1900 bis ca. 1935 |
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[3] Stempel ab 1900
z.T. auch handgemalt |
[4] Stempel nach 1910 | [5-7] Stempel vor 1950 | [8] Jubiläumsstempel ab 1950 | ||
Kurze Bewertung der Angaben:
Die Angaben erscheinen teilweise bewußt allgemein gehalten worden zu sein. Dies stellt für sich bereits den Beginn einer neuen Betrachtung dar! [1] Diese Marke findet sich in den Keram-Adressbüchern vor 1900 und hier immer im Zusammenhang mit Keramikprodukten und nicht mit Porzellan. Andere zeitgenössische Belege sind nicht bekannt. [2] Diese Marke findet sich nicht in der Sekundärliteratur, der Schriftzug Geyer stimmt mit dem des Geschäftsführers überein. Das Zeitfenster erscheint plausibel und belegbar. Die Aufglasurmarke blieb wahrscheinlich nur selten erhalten, da sie sich relativ leicht abreiben ließ. [3] Der porzellane Nachweis (Belegstück) für den Markenstempel der spitzwinkelig gekreuzte Pfeile vor 1940 oder 1945 ist nicht erbracht. Die Vielfalt der handgemalten Porzellanmarke wird auch hier leider nicht dargestellt. [4] Für 1910 fehlen Literaturbelege aus der Zeit. Ab ca. 1930 finden sich Belege in Papierform und Geschirr - letzteres insbesondere mit Indisch-Blau-Dekor mit Teilstempelung von Dekordetails und handgemalten Halmen und umlaufenden Linien. [5-7] Ja, stimmt, aber ab wann und bis wann tatsächlich? Das Zeitfenster der Verwendung ist unklar. [8] Nein, das ist die Porzellanmarke ab dem Jubiläumsjahr 1950, jedoch die gestempelte (blaue/grüne/graue) Aufglasurmarke. Die 2-farbige Jubiläumsmarke sah anders aus und war ein Verschiebebildchen. Auch die spätere, sehr ähnliche Marke darf unterschieden werden. |
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[M 87] [M88] |
Aus: Miedtank, Lutz (2001): Zur 300jährigen Geschichte des Dekors auf Porzellan, Fayence und Steingut. Seite 144, Spalte 5.
[M 87]+[M 88] Porzellanfabrik Kalk GmbH Eisenberg/Thüringen, nach 1900, unterglasurblau |
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Kurze Bewertung der Angaben:
In der Literatur über Zwiebelmuster fehlt die Porzellanfabrik Kalk nicht, soweit gut. Da der Dekor handgemalt wurde, wurde auch die Porzellanmarke in Blau unter Glasur aufgemalt. Ob es auch Geschirr mit gestempelter Marke gibt, ist derzeit nicht sicher. [M 87] Die abstrakte Darstellung der gekreuzten Pfeile mit rechtwinkeliger Stellung ist für Datierungsfragen unbrauchbar. Die handgemalte Markung der gekreuzten Pfeile wurde in optisch vielen unterschiedlichen Versionen von 1900 bis ca. 1925 aufgebracht. Siehe: handgemalte gekreuzte Pfeile. [M 88] Diese Marke wurde relativ sicher erst ab ca. 1928 gestempelt - stets aber mit den Pfeilspitzen nach unten - und damit zu einer Zeit, in der Kalk zwiebelmusterdekoriertes Geschirr möglicherweise nicht mehr herstellte. Siehe: rechtwinkelig gekreuzte Pfeile, mit Spitzen nach unten zeigend mit „Kalk“ unterhalb, gestempelt. |
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Aus: Krings, Alexander und Rebentisch, Jost (2002): Kölner Porzellan, Fayence und Steingut im 18. und 19. Jahrhundert. Kleine Schriften zur Kölner Stadtgeschichte 11. Seite 87. | |||||
(gemalt) |
[1] Kalk, vor 1900 |
(Stempel) |
[2] Kalk, ab 1896
Eisenberg, nach 1900 |
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(gemalt) |
[3] Kalk, vor 1900 |
(Stempel) |
[4] Eisenberg, nach 1900 | ||
[5] Eisenberg, vor 1900 | [6] Eisenberg, nach 1900 | ||||
[7] Eisenberg, 1910 - 1950 | [8] Eisenberg, 1927 - 1950 | ||||
[9] Eisenberg, 1900 - 1950 | [10] Eisenberg, nach 1950 | ||||
Kurze Bewertung der Angaben:
[1] - [4] Für eine Datierung sind die Angaben ungeeignet. Eine Basis für diese zeitliche Einschätzung ist nicht erkennbar. [5] Steingutmarke. Zuordnung zu Geyer, Koerbitz & Co. 1888 bis 1900. [7] Fraglich großes Zeitfenster, sicher nach 1918 bis spätestens 1927. [9] Falsch großes Zeitfenster, sicher nach Sept 1939 bis 1945 oder 1949. |
[6] Die Angabe ist unbrauchbar und nicht belegbar durch Porzellanstücke. Sicher belegbar sind nur die 1930er Jahre plus/minus einige Jahre. [8] Fraglich großes Zeitfenster, sicher 1927 bis 1939 (evtl April 1945?). [10] Es gab drei ähnliche Marken. Die Datierung ist hier nicht sehr einfach. |
Dr. J. G. Th. Graesse und E. Jaennicke (1967): Führer für Sammler von Porzellan und Fayence, Steinzeug, Steingut usw.. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig, 21. Auflage. Seite 504 #57 | |||
Zusammenstellung von Fabrikmarken, die zu Verwechslungen mit Marken anderer europäischer Porzellan-Manufakturen führen können.
Nachahmungen der Marken der Manufaktur Meißen. In Deutschland |
#57
Eisenberg 19. Jahrh. |
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Kurze Bewertung der Angaben:
Gekennzeichnet wurde Kalk-Porzellan immer mit der handgemalten Marke von Kalk - gekreuzte Pfeile - ab dem Jahr 1900, also 20. Jahrhundert, in Eisenberg und unklar ist bislang, ob zuvor in Kalk bei Köln die Porzellanfabrik Geyer, Koerbitz & Co. handgemalte gekreuzte Pfeile zur Kennzeichnung verwendet worden waren. Diese schematische Marke wurde niemals verwendet und eine gestempelte Marke mit gekreuzten Pfeilen ist sicher erst ab etwa Mitte 1925 nachweisbar. |
Danckert, Ludwig (1974): Handbuch des Europäischen Porzellans. Prestel-Verlag München, 3. durchgesehene und erweiterte Neuauflage. Seite 63 - 64, 115. | |||
Porzellanfabrik Kalk G.m.b.H., gegründet 1900; Produktionsprogramm: Kaffee- und Tafelgeschirr. Heute: Geyer, Koerbitz & Co. | |||
Kurze Bewertung der Angaben:
Die tatsächliche Markenvielfalt dieser Porzellanfabrik Kalk (einschließlich der Nachfolger) bleibt hier unberücksichtigt. Einzelne Marken fehlen (PKE im Kringel mit Krone darüber) und die unterglasurblauen Marken sind unzureichend dargestellt. »Gekreuzte Pfeile« sind für sich kein akzeptables Unterscheidungsmerkmal sondern eine unzulässige Simplifizierung. Unbefriedigend ist hier die fehlende Zeitstellung der abgebildeten Marken sowie die Nennung der Tatsache, dass die gekreuzten Pfeile bis 1925 bei unterglasurblau dekoriertem Porzellan handgemalt (in vielen Varianten) war und ein Markennachweis für die Porzellanmarke auf der Glasur bis 1925 fehlt. Auch ist die gezeigte Reihenfolge verkehrt. Die Drei-Türme-Marke ist die Steingutmarke von Geyer & Koerbitz, Eisenberger Steingutfabrik in Eisenberg, Sachsen-Altenburg von 1895 bis 1899, also keine Porzellanmarke bzw. bislang fehlt ein Nachweis auf Porzellanware. |
Robert E. Röntgen (2007): Deutsche Porzellanmarken von 1710 bis heute. Battenberg, München, 6. Auflage. Seiten 66 - 67, Nr. 491 - 499 | |||||
Ludwig Mehlhorn Steingutfabrik, 1882 - 1888, dann Geyer, Koerbitz & Co. 1888 - 1899, Porzellanproduktion aufgenommen 1890. Anschließend Porzellanfabrik Kalk GmbH, 1900 - 1968. Verstaatlicht und mit der Porzellanfabrik Bremer & Schmidt in Eisenberg zum VEB Spezialporzellan Eisenberg verschmolzen 1972 - 1974, danach Zweigwerk des VEB Porzellankombinats Kahla in Kahla, 1972 - stillgelegt 1991.
Haushaltsporzellan, Kaffee- und Teegeschirr. |
495
Porzellanfabrik Kalk ɷ Marke nach 1899 - 1945 |
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491
Geyer, Koerbitz & Co. ɷ Marke 1888 - ca. 1889 |
496
Porzellanfabrik Kalk ɷ Marke ca. 1928 - 1968 |
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492
Geyer, Koerbitz & Co. ɷ Marke 1888 - ca. 1889 ɷ Auf Haushaltssteingut |
497
Porzellanfabrik Kalk ɷ Marke 1900 - ɷ sehr oft mit vierstelligen Nummern |
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493
Porzellanfabrik Kalk zuerst in Köln, dann in Eisenberg ɷ Marke 1900 - 1904 ɷ Bei allen Marken der Porzellanfabrik Kalk sind die Pfeile dreifach gefiedert. Pfeile mit vier- oder mehrfacher Fiederung sind Nachahmungen. |
498
Porzellanfabrik Kalk ɷ Marke 1950 zum 50-jährigen Firmenjubiläum bis 1972 ɷ Blau auf- oder unterglasur |
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494
Porzellanfabrik Kalk ɷ Marke 1899 - 1945 |
499
VEB Spezialporzellan Eisenberg und VEB Porzellankombinat Kahla ɷ Marke 1973 - 1976 |
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Kurze Bewertung der Angaben:
Die im obigen Fall zitierten Marken zeigen grundsätzlich das Problem der korrekten Zuordnung der Kalker Porzellanmarken in der Gegenwart (2009). Nachfolgend deshalb ein kurzer kritischer Kommentar. Grundsätzlich fehlt bei allen Marken der Aufbringungsort und die Aufbringungstechnik. |
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Die Firmengeschichte ist in Bezug auf die letzten Jahre in der DDR relativ schlecht dokumentiert und daher nur ungenügend bekannt. Die dargelegten Jahresangaben schneiden sich jedoch selbst und sind damit nicht konsistent. Tatsächlich erfolgte 1972 der Zusammenschluss mit der Porzellanfabrik Bremer & Schmidt zum VEB Spezialporzellan Eisenberg und 1974 unter dem »VEB Vereinigte Porzellanwerke Kahla« der Zusammenschluss mit Fortuna Eisenberg (ehemals Porzellanfabrik Jäger und Porzellanfabrik Reinecke) zum VEB Porzellanwerk Eisenberg mit dem Label Spezialporzellan Eisenberg. 491 Diese Marke befindet sich nachweislich auf Geschirr (Scherbenform) aus der Zeit um 1935. 492 Keramik mit dieser Marke ist wohl kaum noch aufzutreiben, die Altersangabe könnte stimmen, sofern es nur auf Keramiken (nicht auf Porzellan) zu finden ist. 493 Der Schriftzug »Kalk« ist relativ sicher erst nach 1927 und vor 1935 unter die gekreuzten Pfeile hinzugekommen - ältere Belegstücke liegen nicht vor; es ist immer eine Stempelung blau unter Glasur. In den Anfangsjahren - und möglicherweise bis 1925 - wurden die gekreuzten Pfeile unterglasur per Hand aufgemalt, denn für handemalte gekreuzte Pfeile auf der Glasur fehlen Belegstücke. Gestempelte Porzellanmarken mit mehr als 3-facher Fiederung sind weniger Nachahmungen als vielmehr einfach einer anderen - us-amerikanischen oder japanischen - Firma zuzuordnen und werden heutzutage vor allem in diesen Märkten (irrtümlich) als Kalker Antiquität eingestuft und angeboten. 494 Belegstücke für eine Datierung ab 1899 fehlen bislang. Diese Marke findet sich gesichert erst auf Geschirr nach 1922 und vor ca. 1930/33. |
495
Das Wort »nach« im beschreibenden Text ist relativ, insbesondere weil diese Marke sich nur auf Scherbenformen ab etwa 1940 bis 1947/8 findet; Belegstücke für die Zeit davor sind nicht bekannt. Insbesondere 1945 als letztes Verwendungsjahr ist hier anders als bei der Marke 494 relativ unwahrscheinlich. 496 Die Datierung auf 1928 könnte stimmen, eine Verwendung nach 1949 ist mangels Belegstücke praktisch ausschließbar. Ob allerdings die Marke ab 1940 noch gestempelt wurde ist ebenfalls noch nicht belegt. 497 Unter der Glasur befindliche und gestempelte rechtwinkelig (!) gekreuzte Pfeile - ja, das kennzeichnet Kalk, aber ausgerechnet die 4-stelligen Nummern sind nicht von Kalk, außer sie sind handgemalt und auf der Glasur. Die Marke hat i.d.R. keine, eine ein- oder zweistellige Ziffernfolge und ist stets blau unter Glasur. Porzellan mit einer Aufglasurmarke in Form rechtwinkelig gekreuzter Pfeile (mit aber auch ohne weiteren Zusatz) ist derzeit nicht belegt. 498 Es gab drei (!) vorzugsweise auf der Glasur befindliche, unterschiedliche Marken mit Laubkranz und Krone. Neben einer echten - grünen und braunen Jubiläumsmarke - gab es eine fast identische bläulich bis grünliche bzw. graue Aufglasurmarke sowie später eine kleinere meist bläuliche Marke. Unter der Glasur gemarkte Ausnahmen gibt es: 1948 wurde von A. Ehlert ein unter Glasur blau dekoriertes Geschirr der Form Irene mit Unterglasurmarke gefertigt und es gibt beispielsweise einen kleinen weißen Porzellanpokal mit der jüngsten Markenvariante. 499 Ausgerechnet diese »letzte« Marke steht auf dem Kopf! Zuletzt war die Kalker Porzellanmarke spitzwinkelig und mit den Pfeilspitzen stets nach unten zeigend. Die Spitzwinkeligkeit wurde möglicherweise bereits ca. 1945 mit der Marke »495« eingeführt, sicher aber 1950 mit der Jubiläumsmarke auf der Glasur. Die gezeigte Marke wurde unterglasur ab etwa 1957, teilweise mit verschiedenen Dekorbezeichnungen eingeführt, auf der Glasur spätestens 1968. |
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Fazit: Im Fall der Kalker Porzellanmarken ist das Robert Röntgen Markenlexikon überwiegend viel zu ungenau und wirkt dringend einer Überarbeitung bedürftig. Vergleichbare Datierungsabweichungen finden sich auch bei anderen Eisenberger Porzellanmarken. Doch wird derzeit die Datierung in den gedruckten Werken kaum in Frage gestellt - sie vermitteln vielmehr so was wie Autorität. An dieser Stelle ist ausdrücklich anzumerken, dass hier keine Aussage getroffen werden kann über die Qualität des Gesamtwerkes, sondern lediglich auf deutlich erkennbare Unstimmigkeiten bezüglich der Kalker - respektive anderer Eisenberger - Porzellanmarken hingewiesen sein will. Verschiedene Kalker (bzw. andere Eisenberger) Marken fehlen, z.B. die schwierig einzuordnende handgemalte Varianten der handgemalten gekreuzten Pfeile. Auch wenn die Gründe hierfür unbekannt sind, so zeigt sich schon allein hieran das wahre Niveau ausschließlich als Hilfsmittel, jedoch nicht als unanzweifelbare Instanz. Solange allerdings »jeder von jedem« unreflektiert abschreibt bzw. nur sehr oberflächlich erscheinende Recherchen betrieben werden wird sich an dieser Tatsache auch nichts grundlegendes ändern werden. |