März 2025: Vorsicht: Meinung
#gedeihlichkeit #gesetzeskonform #mitwelt
Von: Günther Schleu, Erlangen
Warum sind Sie nicht Schwurbel+?
(auszusprechen "schwurbelpositiv")
Gründe gibt es viele:
Angst vor dem, was die Familie, Nachbarn oder Arbeitskollegen über einen denken.
Angst vor der Nazikeule und ganz viel Angst, die bisherigen Privilegien zu verlieren.
Auch Angst, dass das eigens gezimmerte Weltbild einstürzt und einem mit in unbekannte Tiefen reißt.
Noch mehr Angst davor, dass die eigenen Gedanken über unsere Politiker und Bürokraten nicht länger ehrbar sind, sondern zu sehr anders, und in Taten enden, die man sich niemals zugetraut hätte.
Keine Lust auf Hausdurchsuchung morgens um 6:00 Uhr im Bademantel.
Die Meinungsfreiheit ist die heilige Kuh jeder Demokratie! Auch wenn Meinung nicht gleichbedeutend ist mit Wahrheit, so muss jedem im Volk auch Irrtum oder Narrheit zugestanden werden und eine gesunde Demokratie kann das auch aushalten und besitzt von innen heraus genug Widerstandsfähigkeiten gegen kritisches Gedankentum. In einem Land jedoch, in dem Politiker wütende Bürger verklagen, die ihre Meinung unflätig kundtun, ist die Demokratie bereits im Zersetzungsprozess genau durch diese Politiker. Proteste respektive Demonstrationen gelten derzeit nur als demokratisch, wenn sie links-woke organisiert und gegen rechts sind. Friedliche Ansammlungen von Menschen mit konservativen und nationalen Inhalten werden ohne Not mit der Nazi-Keule bearbeitet. Das angesungene „Nie wieder jetzt“ wird zur Farce, weil die Singenden zu all jenen undemokratischen Wirken aufrufen, welches sie vermeintlich zu verhindern gedenken. „Nie wird so viel gelogen wie nach einer Jagd, im Krieg und vor Wahlen.“ (Otto von Bismarck)
Eine Meinung zu haben verpflichtet aber zugleich auch hinzulernen zu wollen und bedeutet somit kein stures Festhalten. Verständnisprobleme bezüglich theoretischer und gelebter Demokratie sind vergleichbar wie jene bezüglich haben Recht und Gesetz.
Schwurbeln erodiert?
Ähnlich wie bei der Evolution, wo noch niemand jemals gesehen hat, wie eine neue Art entsteht, ist es auch mit der Demokratieerosion durch Schwurbeleien. Wenn Politiker eine Entscheidung treffen ohne die Hintergründe ordentlich zu erklären und stattdessen Parolen oder Behauptungen zum Besten geben, ist es nur eine Frage der (langen) Zeit bis das Volk aufwacht und die Frage stellt: Wem nutzt das? Denn um Volksnutzen geht es dabei praktisch nirgends.
Derweil wird jede begangene Straftat, die in Denkfabriken als demokratiestörend umformuliert werden kann, genutzt als Argument einer Demokratiegefährdung, und dann mit der Zwangsläufigkeit verbunden, dass die Demokratie nur zu retten ist, wenn ein weiteres Gesetz diese schützt oder eine noch härtere Machtausübung gegen Andersdenkende. Verschwiegen dabei wird jedoch emsig, dass die Anwendung bereits existierender Gesetze völlig ausgereicht hätte, um eine frühzeitige Strafverfolgung durchführen zu können. Stattdessen werden Menschlichkeiten zusehends psychiatrisiert oder gar als Straftaten gewertet wie beispielsweise eine eigene Meinung zu haben und diese auch noch laut oder gar schriftlich zu äußern oder zu teilen oder so was wie das Recht auf Demonstration für die eigene Sache wahrzunehmen. Personen, deren Verhalten alles andere als untadelig ist, werden zusehend geschützt vor wutbürgerlichen Verbalinjurien. Inkompetenz darf sein, Kritik gegen diese Inkompetenz oder gar gegen Woke-Themen verdient nur eins, die Nazikeule und eine Strafverfolgung? Dabei verträgt eine Demokratie keinen Meinungsvorbehaltextremismus und damit auch keine einseitige auf Regierungsbedürfnisse gespurten und regierungsfinanzierten Wahrheitsprüfer und -verkünder oder gar die Errichtung eines Wahrheitsministeriums. Hier das Übel nicht an der Wurzel packen zu wollen zeigt nur den Unwillen für Konsequenz; womöglich aus Angst, dass es sonst auf einem selbst zurückfällt?
Soll heißen, eine Demokratie erodiert nicht, sie wird in voller Absicht zersetzt. Und erschreckenderweise allzu oft von Menschen, die vorgeben die demokratischen Werte zu vertreten und die Demokratie zu verteidigen. Warum nur dürfen selbstsüchtige Maulhelden alles und noch echte Werte vertretende Mitmenschen werden systematisch ihrer Privilegien beraubt und erniedrigt?
Demokratie bedeutet auch, dass jedem Menschen in seinem Tun und Handeln Fehler unterlaufen können. Freilich leitet sich hier kein Freifahrtschein ab, aber auch die offensichtliche Notwendigkeit des lebenslangen Lernens auch für Regierende. Es leitet sich aber daraus ab, dass eine Demokratie ohne Verantwortung und Konsequenzen – für alle Akteure gleichartig – auch nicht möglich ist.
Das Vertrauen in Politiker ist stark beschädigt Dank dieser taktischen Täuschungen:
- Wahlversprechen
- Oppositionsreden
Die ideale Vorstellung, dass eine Regierung aus demokratisch gewählten Volksvertretern besteht und diese den Volkswillen zwischen den Wahlen auch in ihren Regierungsentscheidungen umsetzen, hat sich als extrem realitätsfern erwiesen; leider. Leider hat es sich verüblicht, dass Politiker im Wahlkampf behaupten, für eine bestimmte Sache einzustehen, bei einem Wahlsieg sich aber nicht daran halten wollen frei nach dem Motto „Versprechen kann man sich öfter“ oder „Was interessiert mich mein Gerede von Gestern“. Auch in der Zeit als Oppositionspartei hört man von den Parteivertretenden tolle Vorschläge, an die sie sich nicht erinnern (wollen), sobald sie in die Regierungsverantwortung gesetzt sind. Politiker, die es mit Demokratie nicht so genau nehmen, versprechen absichtlich vor der Wahl viel und halten davon nach der Wahl wenig. Um damit durchzukommen haben sie Gesetze geschaffen, die ihnen Straffreiheit zusichern. Und die genasführten Wähler werden mit Lügen gestraft, die sie beschäftigen und gegeneinander aufbringen.
Die wohl zwei demokratiegefährdensten Erfindungen des Parteiensystems sind die Regierungskoalition und der Fraktionszwang. Beides basiert auf Rechthaberei gepaart mit Vorteilsnahme und Volksfremdheit und gemahnt niemals das Licht zu sein, sondern stets nur Schatten.
Und neuerdings mit der Politik der Brandmauer gegen rechts offenbaren die Politiker ihre wahre Absicht einer links-grün-woken Diktatur? Äußerst schwer ist es, hier Gegenargumente zu finden. Leider aber nicht, weil es solche nicht gibt, sondern weil die Politiker unserer Gegenwart sich in ihrem Verhalten derartig bewahrheiten.
Wie wird eine Demokratie ausgehöhlt?
a) Alle Meinungshaber, die die eigne Meinung nicht teilen, zum Schweigen bringen.
Dass ist im sichtbaren Bereich nicht so einfach möglich, daher wird zu Mitteln gegriffen, die weniger wahrnehmbar sind.
Da Zensur sichtbar nicht stattfinden darf, geht nur der Weg, die Presse zu kaufen. Korrumpieren wäre das richtigere Wort; also zu bestechen. Durch den Kauf und Halt von Firmenanteilen wächst still der Einfluss. Damit dies unsichtbar bleibt, wird nach Außen ein Pamphlet der Selbstverpflichtung installiert, an das sich alle Journalisten halten müssen, die weiter im System arbeiten wollen. Jeder Journalist, der über Themen berichtet, die vom Pamphlet abweichen und damit unerwünscht sind, verliert, weil seine zukünftigen Beiträge nicht mehr gekauft werden (dürfen).
Zugleich wird durch Gleichschaltung aller Medien ein immerwährendes Monoformieren erzeugt - weil stetes wiederholen hilft; es ist wie in der Schule, wo Auswendiglernen durch Wiederholen praktziert und eigenes Denken dadurch unterdrückt wird. Informationsvielfalt verführt nur zur Spaltung, was in Krisenzeiten nicht hilft; vor allem wenn diese Krisen herbeigerufenen werden und mehr medial als wirklich stattfinden.
b) Folgebereitschaft erzeugen durch Angst.
Dies geht meist durch Behauptungen, die einen Privilegienentzug bedeuten oder implizieren. Beispiele aus den letzten Jahren gibt es viele, nachfolgend einige davon: Kinder sind klimaschädlich, Bargeld ist kriminellenförderlich und krankheitserregerübertragend, Pandemie der Ungeimpften usw. Der Blick wird gelenkt auf Behauptungen und weg von den wirklich wichtigen Dingen.
Begriffe wie Souveränität, Friedensvertrag, Verfassung stehen für das Minimumsetting einer Demokratie – somit kann sich jeder ausrechnen, wie nah das Wiedervereinigte Deutschland bezüglich einer Demokratie ist und auf welcher Basis unser Land derzeit steht. Oder jener ist als Besserbürger ein Weggucker oder schlimmer ein Schland-Leugner.
Etiketten wie links oder rechts dienen nur der Stigmatisierung und zugleich der Ablenkung. Ablenkung von den faulen Kompromissen in den Koalitionsverträgen von Parteien um trotz fehlender Wählermehrheit regierend die Nichtwähler und anderen Wähler und auch die eigene Wählerschaft nötigenfalls zu ignorieren, damit die eigene Agenda vorangetrieben werden kann, und dient damit als Ablenkung von der wahren eigenen Gesinnung.
Der Hofnarr
Einst waren Alleinregenten und Möchtegerntyrannen oder ähnliche Machtergreifer im Staatsgebietslandreich nur von einem einzigen Menschen vor Kritik nicht sicher – vor der Kritik des Hofnarren, jenem zugelassenen Possenreißer; sofern sich der Regent einen solchen Kritiker leistete. Dieser durfte praktisch alles lächerlich machen, nur zweierlei nicht: die Mutter und die Ehefrau des Regenten. Gefährlich dagegen war es für Betrunkene und Kinder, die bekanntlich dazu neigen immer mal wieder die Wahrheit von sich zu geben, denn hier gab es keine Amnesie und kein Pardon.
In einer Demokratie gibt es viele kleine Will-auch-mal-Regenten und dazugehörige Handlanger. Spaß verstehen diese immer weniger, je realsozialistischer ihre Gesinnung sich verdichtet. Die Korrelation von Inkompetenz und der Unfähigkeit und Unwilligkeit, Kritik an der eigenen Person hören zu müssen ist dabei sicher nicht zufällig, sondern basiert auf Inflexibilität gepaart mit Rechthaberei und ist damit auch ein guter Indikator.
In den ersten Jahren der modernen Demokratie war närrische Kritik so sehr unbeliebt, dass Narren stetig um ihr Leben fürchten mussten, genau wie in den Tagen diktatorischer Zwischenzeiten.
Regenten und ihre Handlanger müssen, weil sie öffentliche Persönlichkeiten sind, stets damit rechnen, dass sie kritisiert oder auch mal beschimpft werden. In einer Demokratie käme es aber zu einem Diskurs um die Sache, anderenfalls kommt es vor Gericht und wird dort je nach Regierungsformauffassung wohlwollend für den Kritiker oder den Kritisierten beurteilt.
Nur wo hört eine Meinung auf und beginnt die unzulässige Gemeinheit? Alles sagen, wonach einem der Sinn steht, ist inakzeptabel. Vergleiche ins tierische oder untergürtellinische sind meist keine Meinung, sondern ein Zeichen für Handlungshemmnis in Verbindung mit Alternativenverarmung und Verhältnislosigkeit. Es bedarf durchaus von Kompetenzen um Kritik sachlich formulieren zu können. Aber auch Regierungsentscheidungen benötigen unbestechliche und zugleich sachkompetente fürsprechende Kritiker. Deshalb gilt: Jegliche Kritik inhaltlicher Art ist notwendig und sofern nicht aushaltbar, offenbart es über den Charakter des Zuhörers seine sklavische und vorauseilend unterwürfigkeitsgehorsame Dienstbarkeit respektive beim Kritisierten üblicherweise seine Amtsuntauglichkeit.
Nicht alles was in einer Demokratie entschieden wird gefällt allen Bürgern, insbesondere wenn es persönliche Einschränkungen bedeutet. Dieses Spannungsfeld zu bedienen ist wohl die größte demokratische Herausforderung.
Der Krieger
Demokratisch gewählte Regenten und Volksvertreter sind auf modernen Schlachtfeldern nicht gesehen genau so wenig wie deren Angehörige. Sie erklären den Krieg, aber kämpfen sollen Söldner und letztlich das Volk. Nur dass das Volk nicht gefragt wurde ob sie ihre Kinder in den Krieg ziehen lassen wollen und dafür inzwischen immer mehr an der Entscheidungskompetenz der Politiker zweifelt.
Es hält sich ein Gerücht, warum Politiker so volksfeindlich agieren. Im Prinzip ist jeder Mensch erpressbar, es kommt nur darauf an, in welcher Form, also ob ein Fehlverhalten vorliegt (die sogenannte Leiche im Keller) oder wegen Beziehungen geschäftlicher, gesellschaftlicher oder familiärer Art. So gesehen braucht ein Politiker einen gewissen Schutz, aber dieser sollte zwingend mit einer umfassenden Wahrheitspflicht gegenüber dem Volk verknüpft sein. Und genau an der Wahrheitsäußerung mangelt es leider und das löst bei Bürgern mitunter viel Zorn aus. Weil dem so ist und der Volkswillen deutlich weniger volatile ist als Investorenkapital, gilt hier: Folge dem Geld. Eine bedeutende Schlussfolgerung daraus ist, dass Geld und Demokratie sich nicht vertragen, nicht vertragen können, weil sie gegensätzlich funktionieren. Damit wird aber der pekuniäre Profit zum Demokratie- und Staatsfeind Nummer 1. Wollen wir wirklich so weit gehen?
Unübersehbar bleibt allerdings, dass Ressourcen begrenzt sind, und das ein Ziehen dieser Ressourcen mit Machtverhältnissen einhergeht. Die Installation von Parteien, die gemeinsame Interessen einer Ressourcenzuweisung bündeln, ist die Institution, die undemokratisch durch Machtausübung in Form von Gesetzesschaffung wirkt, ohne das Ziel von Verteilungsgerechtigkeit oder Gemeinwohl.
Während aktuell Krieg als neuer Frieden gilt, dank einer Partei, die zuletzt Waffenlieferungen in Krisen-/Kriegsgebiete noch auf ihren Wahlplakaten geächtet hatte, sehen sich die Wähler dieser Partei nicht als Ablassstimmenwähler, obwohl gerade diese Menschen vermehrt durch Selbstbereicherung, Mitweltschädlingsverhalten oder Illusionsidentifizierung auffallen.
Woran lässt sich Demokratie zuverlässig erkennen?
Auch wenn die nachfolgende Aufzählung nur eine kleine Auswahl von Merkmalen einer Demokratie ist, so lässt sich hier bereits ein Muster erkennen, worauf es ankommt:
Dass man selbst die andersgeartete Meinung anderer aushält und damit auf Augenhöhe umzugehen vermag.
Dass Menschen respektvoll und gedeihlich miteinander und der Mitwelt umgehen.
Dass es immer einen Diskurs und ein Hinterfragen geben darf, auch wenn es manchmal wirklich nervt.
Dass Information eine Holschuld beinhaltet, wobei Informationsgeber sich zur Tiefgründigkeit und Wahrhaftigkeit verpflichtet sehen.
Dass Meinungsvielfalt nicht in einer Meinungsgleichschaltung endet.
Dass bewusste Irreführungen nicht stattfinden.
Dass Fehlen von Feindbildern und das Ausbleiben von Völkerwanderungen.
Dass auf Angst als Druckmittel oder für eine Verstärkung der eigenen schwachen Argumente respektive Behauptungen verzichtet wird.
Dass der Gesellschaft mit all ihren Mitgliedern ein Raum für Entwicklung zur Verfügung steht und nicht eine starre Presse die alle in Form und Spur bringen soll.
Dass Gesetze für den Menschen da sind und nicht die Menschen für die Gesetze.
Dass geäußerte Meinungsinhalte nur dann unter Strafe gestellt werden, wenn damit zukünftig Schaden an der Demokratie und des Staates und damit an den Bürgern abgewendet werden kann.
Dass Meinungsäußerung nicht anonym erfolgt.
Dass einer einzelnen Meinung nicht unangemessen viel Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Dass Identitätsdiebstahl sehr schwer bestraft wird.
Dass jeglicher Personenkult in der Wissenschaft und Staatsführung aufhört.
Dass Bildung und Verpflichtung zu größtmöglicher Wahrheit Bürgerpflicht sind.
Dass Pflegen einer ordentlichen Sprache und einer ordentlichen Bezugsetzung der Inhalte zur eigenen Person.
Dass eine freie Meinungsäußerung selbst kein Privileg ist und deshalb auch nicht entzogen werden kann.
Dass Zitate grundsätzlich ordentlich gekennzeichnet sind, genau wie Theorien, Behauptungen, Meinungen oder Satire.
Dass Zensur nicht stattfindet.
Zugegeben, der letzte Punkt ist kniffelig. Die Gefahr das Parolen, deren Inhalt Propaganda ist, nachgeplappert werden, ist sehr groß. Und ja, Propaganda enthält immer einen Anteil an absichtlicher Lüge, sonst würden wir es anders nennen. Die große Gefahr ist, dass Zensur leicht unsichtbar bleibt, weil man erst mal wissen muss, dass es zu einem Thema kritische Gedanken und Stimmen gibt - allein das Totschweigen dieser Themenseite ist antidemokratisch. Und das Befassen mit dieser Kritik befördert einen selbst rasch aus der Komfortzone - und wer will das schon? Zusammengenommen: Demokratie ist anstrengend. In ihr agieren Menschen rücksichtsvoll und vorausschauend und vor allem beziehen sie in ihre Entscheidungen die Welt um sie herum gedeihlich mit ein. Stumpfes Profitstreben dagegen gibt es nicht.
In der heutigen Welt ist Demokratie leider lediglich eine Fassade, hinter der Machtinteressen hinter verschlossenen Türen und intransparenten Geld- und Vorteilsflüssen stattfinden. Demokratie ist definitiv nicht die beste aller Regierungsformen, nur die am wenigsten schlechte – wenn man es glauben will. Je länger allerdings eine Realdemokratie andauert, desto unrunder wird das ohnehin nie rund gelaufene System – so scheint es zumindest. Eine gewaltfreie Befreiung aus dem undemokratischen Griff der Machtgreifer kennt die Menschheitsgeschichte bislang nicht.
So wie die Ehe nicht für die gute Tage bestimmt ist, so ist es mit der Demokratie auch. Und es gehört eine sehr große Portion Ehre dazu, sich dann nicht zum Despoten zu ändern, sondern an den Werten der gemeinsamen Verbindung festzuhalten. In diesen Tagen fehlt es genau daran.
Zwar mag es unvermeidbar sein, dass eine Regierung sein Volk mit Pflichten belegen muss, allerdings ist eine Bereicherung am Volksvermögen gefühlt wohl immer eine Veruntreuung. Die gewählten Volksvertretenden sind die Angestellten des Volkes, bezahlt mit Steuergeldern. Bei Umkehr der Fakten werden aus Regenten schnell Totalitaristen und aus dem Volk werden Bürger die zu nichts anderem mehr Verwendung haben, als für die Fehlentscheidungen zu bürgen.
Warum wissen nur wenige – oder wollen diese Menschen das gar nicht wissen (?) – dass Sozialismus und Kapitalismus deutlich antidemokratisch sind, Nationalismus dagegen ist in Bezug auf Regierungsformen dem Grunde nach ideologiefrei. Der Grund mag in der wirren Ideologienmissionierung der letzten 80 Jahre liegen, deren Gehirnwäsche so sehr gewirkt hat, dass heute »Krieg der neue Frieden« ist.
Ist seine Regierung Wählen ein Recht oder eine Pflicht? Legitimiert der Wähler seine Unterdrücker - wie von Systemphobikern immer wieder gerne behauptet wird? Oder ist es nicht vielmehr so, dass ein Nichtwählen ein selbstauferlegter Kritikermaulkorb vom Feinsten ist? Denn wer nicht mitstimmt, wie glaubwürdig ist er in seiner Kritik? Wählen und Entscheiden kann auch beinhalten, einen Fehler zu machen; nur wer hier kneift, der ist kaum zu Selbstkritik oder Selbstzäsur bereit.
Bei allem sollten wir Bürger nicht vergessen, dass Ungehorsam das letzte Mittel des Volks gegen einen radikalisiert-totalitären Staatsapparat ist.
Sprache für Zersetzung
Die Vielfalt einer echten Demokratie wird reduziert auf Konsum.
Die woke Steigerung, eine Verkehrung der biologischen Wirklichkeit der zwei Geschlechter, ist ein schönes Beispiel dafür. Anstatt konsequent von Identität zu sprechen, wird hier von diversen Geschlechtern, so um die 80 oder mehr, fabuliert und dies sogar zum Gesetz erhoben. Doch dies beweist nur, dass Gesetze teils nur für Minderheiten verfasst werden und die Inhalte keinesfalls wirklich und wahr sein brauchen, sondern eben willkürlich sind.
Wie aber nun wird man schwurbel+ ? Reicht es, wenn sich im Inneren ein Zweifel rührt, der unsere Demokratie nicht länger als sicher empfinden lässt? Oder ist es ein wachsendes Misstrauen gegen Politiker und Verwalter im Land? Ist Wachsam-Sein hier nicht sogar gefährlich, allein deshalb, weil es immer schwerer ist, den eigenen Kopf nicht länger in eine Richtung drehen zu können, die von einer Denkerlaubnisanstalt für unbedenklich für das eigene Heil präsentiert wird? Oder braucht es zwingend ein Aussprechen der eigens aufgefallenen Missstände? Das Aussprechen macht es vermutlich „offiziell“. Aber erst die aktive Suche nach dem Wer oder Was dahintersteckt, macht den Unterschied. Ein Abgleiten in Verschwörungsgemurmel gilt es zwar zu vermeiden, aber das was gefunden werden kann mutet wie ein Kaninchenbau an. Die (implizierte) Aufforderung hier nicht hinzusehen, weil es hier (für Dich) nichts zu sehen gibt, konfirmiert sich dann noch mit der Mainstream-Ignoration durch fehlende Berichterstattung in den Nachrichten.
Eine alte Weisheit besagt, dass im Krieg zuerst die Wahrheit geopfert wird. Ohne Wahrheit jedoch kann es keine Demokratie geben. Und da wir, das Volk, seit über 125 Jahren in der Dunkelheit der Unwahrheit gehalten werden, gab es in dieser Zeit nie eine Demokratie, sondern vielmehr nur einen Handelskrieg garniert mit direkten Grenz- und Ressourcenkriegen bis hin zur Parole Krieg ist der neue Frieden. Und es sieht nicht so aus, als wäre Es bald vorbei.
Schwurbelei wird zusehends als Krankheit dargestellt. Schwurbler als behandlungsbedürftig anzusehen oder zur Not auch einfach wegzusperren wird salonfähig. Da grüßt das III. Reich unter Hitler sogleich aus der Vergangenheit. Die Falle dabei ist die eigene Bequemlichkeit, damals wie heute. Anstatt selber zu denken überlässt man dies anderen und übernimmt unreflektiert die in Dauerschleife in Mainstreammedien laufende Meinungsmonotonie. Doch in einem Land, in dem Denunzianten zu Meldehelden verklärt werden, ist vergessen worden, wie sehr ein Verrat geliebt wird, nicht aber der Verräter.
Ein Blick auf die gelebte Demokratie des Westens zeigt, dass hier einiges im Argen liegt:
- Wahlschein bedeutet "Scheindemokratie"?
- Wahlurne bedeutet Beerdigung der Wählerstimme?
Die Vorstellung, an der Wahlurne durch die Abgabe der Stimme auf dem Wahlschein Teil einer Demokratie zu sein, ist erbärmlich. Auch die Vorstellung einer Scheindemokratie ist naiv, da alles, was nicht Demokratie ist, grundsätzlich Totalität bedeutet, ob als Anarchie (Machtausübung durch eigene Stärke) oder als Personenkratie (Hackordnungssystem mit einem Führenden an der Spitze). Doch vor nicht allzu langer Zeit wurde der Vorschlag in die Welt gesetzt, Wahlen für unnötig zu erklären und stattdessen die KI uns regieren zu lassen.
Wenn heute von „Unseredemokratie“ gesprochen wird, fällt mir immer nur der Satz von Peter Pan ein: „Lass Uns spielen!“ – ich habe nie verstanden was das für ein Uns-Spiel ist. Nur mitmachen will ich da immer noch nicht.
Wählerqualifikation
Wählen bedeutet Hoffnung – oder Schuldgefühle. Hoffnung, dass die Gewählten eine bessere Zukunft bereiten oder doch einfach nur ein Ablasshandeleffekt, bei dem der Wahlschein in die Urne gegeben wird für all die undemokratischen, weil volks- und mitweltschädlichen, Verhaltensweisen.
Tatsächlich handelt es sich derzeit um einen Personenkult und nicht um sachthemenbeflügelte Wahlen. Gewählte stehen derzeit für ihre eigene respektive angeeignete Agenda und nicht für das Wohl aller, also auch der Nichtwähler und Anderswähler.
Da stellt sich die Frage, ob es nicht sachlicher geht? Es geht, nur will das scheinbar niemand, zumindest niemand, der Machtallüren in sich spürt.
Statt Personen zu wählen wäre es viel effektiver ein Wahlsystem zu haben mit themenbezogener Transparenz. Gewählt würde hier in Form eines Frage-Antwortenkatalogs und es wird erst nach einer Wahl bekannt, welcher Wahlkandidat welche Antwort auf die Fragen gegeben hat. Dadurch ist eine Wahlmanipulation nicht möglich und es wird messbar, ob ein gewählter Kandidat sich nach der Wahl auch konform seiner eigenen Aussagen verhält, also ob er zu(m) Wahlversprechen neigt.
Der Stimmzettel enthält also keine Personenabfrage, sondern nur Sachthemen und Antwortmöglichkeiten zu den Sachfragen. Und durch die Auswertung und den Deckungsabgleich zwischen den Wählerstimmen und den Politikern ergibt sich die Stimmenzuordnung.
Bislang ist solch eine demokratische Idee aber zu verwegen, da hier das politische Agendaspiel enden würde. Daher werden wir Wähler weiter Menschen in die Regierung wählen von denen man mitunter den Eindruck hat, dass diese (Politiker) aus der Täuschung von uns Wählern einen Sport machen und das dann Demokratie nennen!
Wie viel Wahrheit liegt in dem Gedanken, dass Wahlen längst verboten wären, wenn sie etwas bewirken würden? Auffallend ist, dass, wer einmal zu viel Macht Inne hatte, sich sehr schwer tut, diese wieder loszulassen.
Sozialkredittechnologie und KI
Die Einschätzung der Gefahr des Einsatzes von Informationstechnologie korreliert mit der Angst vor dieser Technologie. Transparenz ist in unserer Privat-Gesellschaft sicherlich nicht immer angenehm, insbesondere weil sie ungewohnt ist.
Transparenz funktioniert allerdings nur, wenn es kein Privileg dazu gibt, welches vor Transparenz teils oder ganz schützt.
Allerdings steht und fällt die Vorstellung einer Demokratie viel schneller als erwartet, weil die eigene bevorzugte Ideologie oder das eigene Gerechtigkeitsempfinden oftmals undemokratisch sind – hier fehlt es lediglich an Selbstehrlichkeit oder eben auch an Transparenz. Da jede informationstechnologische KI immer kulturbasierend ist, gibt es auch hier erst mal keine echte Neutralität. Und auch absichtlich verzerrte oder verkehrte Trainingsdaten biegen eine KI raus aus der neutralen Zone.
Derzeit gilt: Schau dich um, wer in deinem Land nicht kritisiert werden darf - denn der ist es, der dich regiert!
Und hier braucht es einen Blick hinter die Kulissen. Doch dort findet sich erst mal ein Gebilde, komplex gleich einem Kaninchenbau. Bezahlt wird dies alles durch Steuergelder, Zinszahlungen und vor allem der Bindung der Fiatgeldschulden über viele Generationen. Die KI spielt hier den Habenden sehr in die Hände genau wie die Bequemlichkeit der Vielen.
Die Basis aller Demokratie liegt in unserem Denken. In unser aller tiefstem Denken. Begriffe wie Gut, Böse und Schuld verderben im Innersten den Demokratiebrei genauso wie sie unsere Gedanken, Sprache und Handeln moralisieren und durch ihre Wertung nachhaltig mechanistisch nachwirken und uns dabei konsequent von Liebe und Gedeihlichkeit trennen um uns in der Machbarkeitsillusion zu verstricken.
Freiheit in einer Demokratie beinhaltet die Freiheit der Andersdenkenden – einen genaueren Gradmesser für Demokratie gibt es nicht. Da jeder Freiheitseinschränkung eine Straftat vorausgehen muss, muss also die Definition einer Straftat umgeschrieben werden – also nicht-regierungskonforme Meinungsäußerungen zum Straftatbestand erklären; ganz typisch für totalitäre Herrschaftssysteme. Meinungsverbrechen und Klimaverbrechen werden frei erfunden um das Volk gängeln zu können. Wenn der strafrechtliche Weg verwehrt bleibt, muss es die Volksmoral richten. Eine Moral, die von Leitmedien verkündet wird und bei der eine eigene Meinungsbildung unerwünscht ist.
Weil dies alles jedoch nicht schnell genug geht, wird im Hintergrund an einem Sozialkreditwesen gearbeitet, welches Dank künstlicher Intelligenz schnell und ohne Ansehen der Person arbeitet – so zumindest wird es dann an die Gutgläubigen verkauft. Dank Welt-ID, Zentralbankgeld und Totalüberwachung wird jegliches Ausscheren von der festgelegten Norm schnell erfasst und kann zur Rettung der Demokratie oder zur Not auch zur Rettung des Klimas zeitnah eingedämmt werden – nur ein Entkommen aus dieser Überwachung wird es nicht geben. Moderne Märchen werden sich dann sicher um die Illusion von Freiheit drehen und von Protagonisten, die danach suchen und letztlich nichts damit anzufangen wissen, gespielt in der Zeit nach der großen Ausdünnung. Und deshalb stellt sich hier die Frage, warum überhaupt noch wählen?
Auch wenn eine gerechte Welt wünschenswert ist, so muss sie dennoch menschlich sein und bleiben; Logikalgorithmen reichen nicht so ohne weiteres für eine gedeihliche Zukunft aller Menschen. Gemeint ist damit, dass KI-Technologie Regierungen aus Menschen bestehend ablösen. Diese Idee stellt zwar eine echte Gefahr für Demokratie dar, aber dennoch wird sie gerade von Menschen, die sich als Demokratieretter aufzuspielen scheinen, vielfältig befürwortet. Dabei scheint dies vornehmlich der Gang des Bequemeren zu sein, nicht jener zur steten Erneuerung und Festigung eines Demokratiesystemes durch seine demokratisch aktiven Mitglieder selbst.
Demokratie und Krieg verträgt sich nie. Krieg bedeutet immer Diktatur und die politische Richtung wird unbedeutend; sie dient lediglich als Rechtfertigung der eigenen Gräueltaten. Die Kriegsgefahr war noch nie so groß wie zurzeit. Menschen mit verstörenden Entscheidungen auf Basis profitorientierter Handlangereinflüsterungen gehen eine unselige Allianz mit der KI ein. Die KI kennt keine Gnade und kein Entschuldigen. Einmal auf Töten trainiert wird sie ihre Aufgabe bis zum Letzten erfüllen. So wird die KI zum neuen Diktator und unser aller selbstgemachtes Schicksal. Bei dem aktuellen Demokratieverständnis ist allerdings klar, dass uns die nächsten Jahre nichts Gutes erwarten wird, sondern massive Rücksetzer mit ganz viel Leid.
Porzellan ist schwurbelfrei
Nein, leider nicht ganz. Den ersten Findern der Porzellanverarbeitung (in China) gelang es tatsächlich das Geheimnis um die Porzellanherstellung über Jahrhunderte zu wahren; allerdings bei Todesstrafe im Verratsfall. Das Hüten dieses Geheimnisses bescherte China großen Profit. Den in Sachsen in Schutzhaft festgesetzten Nacherfinder, der wegen Überschuldung aus Berlin geflohene Johann Friedrich Böttger, versprach dem Sachsenkönig August den Starken Gold zu machen als Gegenleistung für Schutz. Doch dieses alchemistische Goldmachen misslang und Böttger wandte sich der Nacherfindung von Porzellan zu, da dies deutlich einfacher war. Dabei rette seine Wortgewandtheit Böttger mehrere Male vor der Auslieferung oder auch schweren Strafen, denn die Kosten waren hoch, die Erfolge blieben über Jahre aus, sein Weglaufdrang blieb und die innerstaatlichen Intrigen, die Böttger spann um nicht aufzufliegen, sind nachvollziehbar, aber feist.
Die Heldenfigur des Porzellanerfinders Böttger implodiert bei genauerer Betrachtung und es bleibt ein immigrierter plagiatischer Kleinkrimineller. Derweil schrieb Böttger die Nacherfindung von Porzellan auf sich selbst und zu seiner Zeit hatte er das letzte Wort.
Nach nur wenigen Jahren verbreitete sich das gefundene Wissen um die Porzellanherstellung, da die Arbeitsbedingungen in der ersten sächsischen Porzellanmanufaktur zum Davonlaufen einluden. Auch wurde einiges bezahlt um an das Wissen der Arbeiter zu gelangen.
So begann der Siegeszug des Porzellans durch Europa 2.0.
Diese Ereignisse liegen weit zurück, im ersten und zweiten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts. Heute lässt sich das mit Abstand betrachten, aber für die involvierten Menschen damals war dieser Böttger ein Verschworener, und es wurde sicher sehr viel rumgeschwurbelt.
Es vergingen über 80 Jahre nach dem ersten sächsischen kommerziellen Porzellanbrand bis in Eisenberg die erste Gründung einer Porzellanmanufaktur von Heinrich Ernst Mühlberg aus Roschütz erfolgte. Als 1991 die Eisenberger Porzellanindustriegeschichte schloss war die sozialistische Vergangenheit der Betriebsenteignungen und -schließungen noch unvergessen. Allerdings war in DDR-Zeiten schwurbeln gefährlich, denn überall gab es gekaufte Ohren der Staatssicherheit.
Dazu kommt, dass Porzellan selbst auch nicht sehr demokratisch ist, sondern praktisch alleinstellend; innerhalb dieser Gruppe gibt es immerhin Hartporzellan, Weichporzellan, Knochenporzellan. Lediglich Feinsteinzeug, ebenfalls gesintert gebrannte Erden, stellen eine Gruppe von Materialien dar, die deutlich ähnlich sind und doch verschieden genug, selbst eine eigene Gruppe zu bilden. Jedes der Materialen ist aus sich heraus erst einmal gerechtfertigt, auch wenn dies teils den Umweltbedingungen und den Eigenschaften der Rohstoffe geschuldet ist.
Eisenbergs Porzellangeschichte verlief auch etwas anders als im sonstigen Markt. Für eine so kleine Stadt gab es bis 1928 immerhin 5 eigenständige Porzellanhersteller. Erst das DDR-Regime beendete die Vielfalt. Dieser Tatsache verdanken wir heute die Vielzahl an Geschirrformen bis in die Zeit von 1950, welche durchaus mehr Aufmerksamkeit verdienen würden. porzellanfieber.de hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein wenig dieser Mannigfaltigkeit vorzustellen und zu erinnern; ganz unpolitisch, aber doch in jenem demokratischen Bewusstsein, dass nicht jede Meinung geteilt wird und auch werden muss auch wenn sie ihre Berechtigung hat.
.