Form 1000 • Made in GDR
Eine Form für etwa 30 Jahre
Das aus Porzellan bestehende Mokkaservice der Form »Form 1000« stellt stilistisch eine gedankliche Fortsetzung der Art-Deco-Zeit dar, die in den Jahren des II. Weltkrieges praktisch vollständig sein Ende gefunden hatte.
Das Mokkaservice wurde wahrscheinlich 1955 am Markt eingeführt und sicher ab dem vierten Quartal 1956 offensiv beworben.
Die Form kennzeichnet sich durch eine eiförmige Grundform und einer schrägen Linien- / Kantenführung sowie dreieckig geformten Henkeln aus, wodurch sich ein sehr ausgewogenes und optisch reizvolles Verhältnis ergibt. Es ist zugleich auch die letzte am Markt eingeführte Mokkaserviceform mit maximalen Erfolg und wurde millionenfach verkauft.
Ein Mokkaservice für sechs Personen besteht aus einer Mokkakanne (mit Deckel), einem Milchkännchen, einer Zuckerdose (mit Deckel) sowie 6 Mokkatassen (mit Untertassen); es ist also 9-teilig (und besteht tatsächlich aus 17 Scherben).
Die Form kennzeichnet sich durch eine eiförmige Grundform und einer schrägen Linien- / Kantenführung sowie dreieckig geformten Henkeln aus, wodurch sich ein sehr ausgewogenes und optisch reizvolles Verhältnis ergibt. Es ist zugleich auch die letzte am Markt eingeführte Mokkaserviceform mit maximalen Erfolg und wurde millionenfach verkauft.
Ein Mokkaservice für sechs Personen besteht aus einer Mokkakanne (mit Deckel), einem Milchkännchen, einer Zuckerdose (mit Deckel) sowie 6 Mokkatassen (mit Untertassen); es ist also 9-teilig (und besteht tatsächlich aus 17 Scherben).
Anmerkung: [Die Abkürzungen: de(utsch), en(glisch), fr(anzösisch), hi(spanisch)]
Sicher belegt ist die Herstellung der Geschirrteile nur für »Porzellanfabrik Bremer & Schmidt« ab 1955 und dem Rechtsnachfolgebetrieb »Spezialporzellan Eisenberg (SPE) / Vereinigten Porzellanwerken Kahla« mit Standort Eisenberg bis ca. 1985. Insbesondere in den »Ostmarkt«, also in die Staaten der einstigen Sowjetunion und die Türkei wurde exportiert. Dabei wurde der Länderherstellungscode »Made in GDR« teils auch in russisch und somit in kyrillischer Schrift, »Фарфор из ГДР« (Übersetzt: Porzellan aus GDR), zusätzlich zur Herstellerporzellanmarke gemarkt.
Die »Form 1000« war viele Jahre sehr erfolgreich und aufgrund der markanten Formgebung sehr beliebt. Verschiedenste (meist thüringer) Porzellanfabriken bzw. -malereien der DDR bezogen diese als Weißware - oftmals in der Sortierqualität B oder F - und veredelten diese zu Mokkaservices mit oft farbenfrohen Dekor. Weiter wurden auch (teils mit Lüsterfond) Andenkentässchen mit Ortsansicht oder Ortswappen verziert.
Wichtiger Hinweis: Den derzeit findbaren Untertassen fehlen alleinstellende Merkmale und deshalb wurde von den Porzellanmalereien wohl gerne kostengünstigere Mokkauntertassen einer beliebigen Formserie, Hauptsache leicht schalenförmig, mit passender Dekoration dazugegeben. Dies kann die in Größe, Form und Unterseite teils deutlich unterscheidbaren Untertassen und eine dabei immer mal wieder wahrnehmbare unter der Glasur gestempelte »fremde« Porzellanmarke - wie Kahla, Kaestner-Saxonia/Oberhohendorf, Lettin und Volkstedt sowie Weimler-Porzellan (Weimar) - erklären, was hier mangels dort nachweisbarem Dekorationsbezug unberücksichtigt bleibt.
Auf den nachfolgenden Seiten finden sich die Porzellanhersteller/-malereien sowie eine »kleine« Auswahl der Vielfalt abstrakter Dekore und gut 100 Ortsmotive/Wappenmotive aus der Zeit ab 1955 bis ca. Mitte der 1980er Jahre wieder.
Die »Form 1000« war viele Jahre sehr erfolgreich und aufgrund der markanten Formgebung sehr beliebt. Verschiedenste (meist thüringer) Porzellanfabriken bzw. -malereien der DDR bezogen diese als Weißware - oftmals in der Sortierqualität B oder F - und veredelten diese zu Mokkaservices mit oft farbenfrohen Dekor. Weiter wurden auch (teils mit Lüsterfond) Andenkentässchen mit Ortsansicht oder Ortswappen verziert.
Wichtiger Hinweis: Den derzeit findbaren Untertassen fehlen alleinstellende Merkmale und deshalb wurde von den Porzellanmalereien wohl gerne kostengünstigere Mokkauntertassen einer beliebigen Formserie, Hauptsache leicht schalenförmig, mit passender Dekoration dazugegeben. Dies kann die in Größe, Form und Unterseite teils deutlich unterscheidbaren Untertassen und eine dabei immer mal wieder wahrnehmbare unter der Glasur gestempelte »fremde« Porzellanmarke - wie Kahla, Kaestner-Saxonia/Oberhohendorf, Lettin und Volkstedt sowie Weimler-Porzellan (Weimar) - erklären, was hier mangels dort nachweisbarem Dekorationsbezug unberücksichtigt bleibt.
Auf den nachfolgenden Seiten finden sich die Porzellanhersteller/-malereien sowie eine »kleine« Auswahl der Vielfalt abstrakter Dekore und gut 100 Ortsmotive/Wappenmotive aus der Zeit ab 1955 bis ca. Mitte der 1980er Jahre wieder.
Die Orte, Herstellerfirmen und Porzellanmarken
Die nachfolgende Tabelle enthält die bislang bekannten Orte in denen Porzellanfabriken/-malereien Geschirre der Form 1000 für eine gewisse Zeit dekorierten.
Hinweise zur Tabelle — Wahrnehmungen und Schlussfolgerung:
Ort | Porzellanfabrik/-malerei | Zeitfenster | Markenbild | Porzellanmarke | Seiten |
---|---|---|---|---|---|
Deesbach: | Carl Wilhelm & Co., Deesbach, Kreis Rudolstadt (CW&Co. Deesbach) | 1958-1972 | CW&Co
Deesbach |
18 | |
Eisenberg: | Bremer & Schmidt (BSE) | 1955-1972 | BSE | 31 | |
Spezialporzellan Eisenberg (SPE) | 1972-1985 | SPE | 4 | ||
Grossbreitenbach: | Porzellan-Manufaktur C(arl).Alfred Römhild, (CAR) | 19..-1971 | CAR | 1 | |
Franz Fritz Nachfolger, Großbreitenbach (FFN) | 1958-1971 | FFN
Grossbreitenbach |
13 | ||
Halle (Saale): | Erika Lutz, Halle/S. (L) | ....-197.(?) | L
Erika Lutz Halle/S. |
1 | |
Kahla/Leuchtenburg: | August Frank, Porzellanmalerei (A.F. Kahla) | 1958-1965 | A.F.
Kahla |
3 | |
Bauer und Lehmann, Leuchtenburg (B/L) | 1955-1965 | B/L
Leuchtenburg |
5 | ||
Kahlaer Porzellanmanufaktur
August Frank & Bauer u. Lehmann (AF/B&L) |
1965-1972 | Kahla
AF/B&L |
14 | ||
VEB Porzellanmalerei Kahla (PMK) | 1972-1974 | Kahla
PMK |
2 | ||
Lichte: | VEB Porzellanwerk Lichte | 1958-1972(?) | Lichte
Fine China |
6 | |
Lichte, Malerei: Deesbach | 1972-1976 | Lichte
Malerei: Deesbach |
5 | ||
Reichenbach: | Erwin Jähnert, Reichenbach (EJR) | 1958-19..(?) | EJR | 3 | |
Hädrich und Hädrich, Reichenbach (HHR) | 1958-19..(?) | HH
R |
1 | ||
Hädrich und Hädrich, Reichenbach (HH) | 1958-19..(?) | HH
Reichenbach |
1 | ||
Otto Hüdrichs Witwe, Reichenbach seit 1886 (OHW 1886) | 1958-19..(?) | OHW 1886 | 2 | ||
Otto Hädrichs Witwe, Reichenbach (R OHW) | 1958-19..(?) | R
OHW |
10 | ||
Hädrich und Sohn, Reichenbach (HSR) | 1958-19..(?) | SHR | 5 | ||
Schmiedefeld: | Häckel Pröschold, Porzellanmanufaktur (HP) | 1958-19..(?) | HP
Schmiedefeld |
1 | |
Stadtlengsfeld, Rhön: | Porzellanmalerei Willi Riese | 196x-196x(?) | Das Edelweiß
der Rhön Rhöndistel |
1 | |
[Ort ungeklärt] | AVM HANSA (AVM) | ....-19..(?) | AVM HANSA | 3 | |
Ecklund | ....-19..(?) | Ecklund | 1 | ||
[ungemarkt] | [Andenkentassen/-service] || [Mokkaservice] | ohne Marke | 14+6 |
- Die obige Aufstellung der Porzellanfabriken und -malereien ist wahrscheinlich noch nicht vollständig und wird erweitert, sofern entsprechende Informationen hierzu vorliegen.
- Insofern mehrere Porzellanmarkenversionen einer Firma vorliegen ist für jede Markenvariante eine eigene Seite vorhanden (z.B. bei Reichenbacher Porzellanmalereien).
- Die hier gezeigten Porzellanmarken beziehen sich auf Geschirrteile der »Form 1000« und damit nicht zwingend auf alle von einer Firma verwendeten Marken. Alle bislang gesichteten Porzellanmarken wurden 1955 noch verwendet oder erst danach eingeführt und wurden stets auf der Glasur aufgebracht.